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Die Singer Touch & Sew 758 verstehen
Die Touch & Sew 758 ist eine Zickzack-Maschine mit einem besonderen Clou: der Selbstaufspul-Spule, die im Maschinenbett gewickelt wird. Sie kam mit einem Ruf als robuste Alltagsmaschine – allerdings mit einem heiklen Punkt: der Threading-Prozedur. Wer sie nicht exakt befolgt, provoziert „Nesting“ – also riesige Schlaufen an der Stoffunterseite, verursacht durch komplett fehlende Oberfadenspannung.

„Nesting“ ist kein bisschen Rest- oder Fehlspannung, es ist ein Totalausfall der Oberfadenspannung. Typischer Befund: Viele lockere Schlingen auf der Unterseite – ein Blick genügt. Die Lösung beginnt fast immer beim Einfädeln, nicht beim Herumdrehen am Spannungsrad.

Profi-Tipp:
- Bevor du irgendetwas einstellst: komplett neu einfädeln. Und zwar mit angehobenem Nähfuß – nur so öffnen die Spannungsscheiben, damit der Faden korrekt einliegt.
 
Achtung:
- Verwechsele „Nesting“ nicht mit einer leichten Unwucht – die 758 signalisiert fehlende Spannung drastisch. Wenn unten Vogelgezwitscher ist, ist oben etwas gründlich daneben.
 
Den Oberfaden meistern: Der Schlüssel zur perfekten Spannung
Die 758 verlangt nach einer ganz bestimmten Fädelbewegung. Zentral ist die Einheit aus Spannungsscheiben, L-Blech und Federgabel (Check Spring). Hier passieren die meisten Fehler.

Kurzcheck nach dem Einfädeln: Senke den Nähfuß und ziehe sanft am Oberfaden. Du musst klaren Widerstand spüren – sonst sitzt der Faden nicht in der Spannung.
Die „Flossing“-Bewegung erklärt
So gelingt das Einfädeln zuverlässig: 1) Nähfuß heben. 2) Faden durch die Führung zur Spannung führen. 3) Mit einer Art „Zahnseide“-Bewegung (Flossing) zwischen die Spannungsscheiben ziehen. Du hörst und fühlst zwei Klicks, wenn der Faden hinter dem L-Blech und in der Federgabel sitzt. Ohne diese beiden Klicks entsteht wieder „Nesting“.

Randy demonstriert das deutliche Doppelklicken: erst hinter dem L-Blech, dann unten an der Federgabel. Nimm dir dafür einen Moment Zeit – diese Sekunden sparen dir später viele Nerven.

Wenn der Faden korrekt sitzt, geht es weiter hoch zum Fadenhebel (Take-up Lever) und von dort über die beiden Fadenführer zur Nadel. Achte darauf, dass der Faden pannenfrei durch alle Führungen gleitet und nichts übersprungen wurde.

- Profi-Tipp: Nach dem kompletten Pfad senkst du den Nähfuß, ziehst am Faden und prüfst den Widerstand. Kein Widerstand? Neu ansetzen und die beiden Klicks erzwingen.
 
Nebenbei: Wer parallel einen Kombi aus Nähen und Sticken nutzt, kennt die Bedeutung sauberer Fadenwege – das gilt für moderne Geräte ebenso wie für Klassiker. In diesem Kontext setzen viele beim Sticken auf magnetische Rahmenlösungen wie magnetisch Stickrahmen, um heikle Materialien schonend zu fixieren, ohne zu verzerren.
Nadel einsetzen: Von vorn nach hinten fädeln
Die 758 verlangt die Nadel mit der flachen Seite nach hinten. Senke den Nähfuß für mehr Platz an der Nadel, dann fädele von vorn nach hinten durch. Korrekte Orientierung und Richtung verhindern Fehlstiche und Fadenrisse.
Achtung:
- Alte, stumpfe oder verbogene Nadeln provozieren Probleme, die wie Spannungsfehler aussehen. Bei unerklärlichen Störungen: Nadel tauschen.
 
Die Selbstaufspul-Spule: Die Touch & Sew Innovation
Was die Touch & Sew berühmt gemacht hat, ist das Spulenwickeln direkt im Maschinenbett. Die spezielle transparente Spule mit weißen konzentrischen Kreisen lässt sich in zwei Hälften aufschrauben – „wie ein Oreo“.

Disassembly & Reassembly: - Spule auseinandernehmen, reinigen und wieder fest zusammenschrauben. „Fest“ heißt: stoppen kurz vor „zu fest“, damit nichts bricht – aber eindeutig stramm, damit die Spule korrekt sitzt und nicht hängen bleibt.

Profi-Tipp: - Immer mit leerer Spule starten. Eine Farbe über eine andere zu wickeln, führt früher oder später zu Ärger.

Im Maschinenbett wickeln: Schritt für Schritt
So wickelst du sicher bis zur idealen Füllhöhe: 1) Leere Spule einsetzen, Lasche niederdrücken, zugehörigen Knopf nach links drücken. 2) Oberfaden (aus der Nadel) bei gehobenem Nähfuß unter dem Fuß nach hinten führen. 3) Faden 1–3 Mal um die Schraube des Nähfußhalters wickeln. 4) Maschine auf Geradstich, Nähfuß oben, laufen lassen – der überschüssige Faden wird seitlich abgetrennt. 5) Wickeln, bis der Fadenstand zwischen dem zweiten und dritten Kreis liegt. Nicht weiter, sonst verzieht sich die Spule.

Der ideale Füllstand verhindert Balken und sorgt dafür, dass die Spule plan läuft. Stoppe rechtzeitig – und nimm anschließend den Faden aus dem System.

Aus den Kommentaren:
- „Kann man eine bereits gefüllte Spule nutzen, wenn der Faden beim Zurückstreichen versehentlich abgeschnitten wurde?“ – Ja. Spule einlegen, Hebel nach unten, ein paar Zentimeter Faden stehen lassen, damit der Oberfaden ihn greifen kann.
 
Praxis-Schritt zum Nähen: Nadel auf höchste Position, Klappe schließen, Ober- und Unterfaden kurz nach hinten „auskehren“, Stoff platzieren, Nähfuß senken – los geht’s.

Hinweis für Nutzer moderner Kombis: Wer häufiger Stickereien platziert, profitiert beim Einspannen sensibler Stoffe von alternativen Spannmethoden. Viele schätzen Systeme wie Näh- und Stickmaschine mit optionalen magnetischen Halterahmen, weil sie weniger Druckstellen hinterlassen.
Maschine in Schuss halten: Zahnräder und Riemen
Frühe Touch & Sew-Modelle (z. B. der 600er-Serie) hatten Stahlzahnräder. Spätere Baureihen bekamen harte Gummi- bzw. Kunststoff-Komponenten – die mit Alterung „gummy“ werden können. Das ist kein Drama, aber ein Wartungsthema.

Randy zeigt neue weiße Nylon-Zahnräder unter der Maschine, die deutlich langlebiger sind. Wichtig: Der Austausch selbst ist komplex, da das Timing exakt stimmen muss. Viele versierte Tüftler schaffen viel, aber am Ende wird doch oft eine Fachperson fürs Timing gebraucht.

Achtung (Timing-Riemen): - Den Riemen niemals ölen. Öl löst Gummi an – der Riemen quillt, reißt oder zerfällt. Der Riemen muss trocken bleiben, frei von Rissen, Klebrigkeit und Abplatzungen.

Kurzcheck unter dem Boden:
- Sind Zähne gebrochen? Ist der Riemen rissig oder schmierig? Wenn ja: austauschen (durch Fachpersonal empfohlen). Ein gut gepflegter Riemen und neue Nylon-Zahnräder bringen die Maschine zurück auf Linie.
 
Aus den Kommentaren – Einschätzung bei Totalausfall:
- Motor summt, aber die Maschine bewegt sich nicht? Prüfe Antriebszahnrad am Motor und das Gegenrad. Möglich ist auch ein gelockerter Motor. Oft lösbar – kein Automatismus für „Totalschaden“.
 
Ergebnis: Mit neuem Innenleben, korrekt geführtem Oberfaden und sauber gewickelter Spule näht die 758 „wie das sprichwörtliche Haus in Flammen“ – schnell, sauber, stabil.

Wer zusätzlich stickt, kennt die Tücke dicker Materialien. An dieser Stelle setzen magnetische Einspannhilfen oft an. Nutzer berichten etwa bei Brother- oder Bernina-Geräten von Vorzügen spezieller Rahmen – auch wenn das ein anderes Ökosystem ist, inspiriert gutes Zubehör für sauberes Fadenmanagement und Schonung des Materials. So werden Systeme wie brother sewing machine mit passenden Optionen am Markt oft als flexibel wahrgenommen, wenn es um paralleles Nähen/Positionieren geht.
Häufige Nähprobleme lösen
Problem: Zickzack statt Geradstich (oder umgekehrt)
- Lösung: Stichbreitenregler in der Mitte auf „0“ stellt Geradstich her. Prüfe, ob der Schalter nahe Rückwärtshebel/Stichlänge auf „Knopfloch“ steht – dann wieder auf Normalbetrieb stellen.
 
Problem: „Nesting“ trotz neuer Nadel und gereinigter Spule
- Lösung: Oberfaden neu einfädeln, Nähfuß heben, „Flossing“-Bewegung korrekt ausführen, beide Klicks erzwingen. Nach dem Senken des Nähfußes muss der Faden Widerstand zeigen.
 
Problem: Spulenknopf lässt sich nicht nach links schieben
- Lösung (aus den Kommentaren): Eine winzige Ölmenge an die Achse des Hebels (Zugang unter der Bodenplatte) kann helfen. Mechanik vorsichtig manuell in Bewegung bringen – Kunststoffcams nicht überlasten.
 
Problem: Maschine „näht“ nicht, obwohl sie surrt
- Diagnose: Prüfe, ob der Haken (Hook) dreht. Wenn nichts dreht, sind oft gebrochene Composite-Zahnräder schuld. Timing-Riemen selten komplett gerissen, aber möglich. Unterboden öffnen und Sichtkontrolle der Zähne.
 
Problem: Leichte Schlaufen unten nur beim Zickzack
- Ansatz: Oberfadensitz erneut prüfen, ggf. Fadenweg zum Fadenhebel und in die Federgabel kontrollieren. Eine minimal andere Fadenspannung kann beim Zickzack sichtbar werden – aber erst Nadelzustand und Fadenführung ausschließen.
 
Praxis-Notiz: Wer beim Sticken oder Applizieren auf externen Maschinen arbeitet, minimiert Materialverzug oft durch magnetische Einspannhilfen. Im Übrigen lohnt die Recherche nach Systemen wie bernina magnetisch Stickrahmen in kompatiblen Ökosystemen – nicht, um die 758 umzurüsten, sondern als Best-Practice-Übertrag für sauberes Stoffhandling.
Wann du eine Fachperson hinzuziehst
- Wenn die Zähne im Unterboden sichtbar gebrochen sind – das ist kein Anfängerjob.
 
- Wenn das Timing off ist und die Maschine nicht mehr pickt – Feineinstellung erfordert Erfahrung.
 
- Wenn der Timing-Riemen rissig, klebrig oder „geölt“ wurde – Austausch und Reinigung sind heikel.
 
Klartext aus der Werkstatt: Der Austausch aller vier Composite-Zahnräder ist mit intaktem Riemen kein Drama – aber Timing und Zusammenbau sind diffizil. Bei beidem zahlt sich Expertise aus.
Achtung:
- Den Riemen niemals ölen. Das ist der schnellste Weg Richtung Totalschaden.
 
Profi-Tipp:
- Vor einer größeren Reparatur: Einmal komplette Diagnose – Sichtkontrolle unten, Fadenweg prüfen, neue Nadel einsetzen. Viele „mysteriöse“ Störungen lösen sich durch korrektes Einfädeln der 758.
 
Aus den Kommentaren – Praxiswissen komprimiert:
- Spule dreht nicht beim Wickeln? Prüfe Hook-Bewegung, Winder-Treiber und Spulenhöhe.
 
- Geradstich „nur rechts“ sichtbar? Stichbreite auf „0“, Knopflochfunktion ausschalten.
 
- Flexi-/Cam-Funktionen ohne Nadelbewegung? Dreht der Cam-Stack nicht, ist oft das Zahnrad unten gebrochen – Profi-Sache.
 
Abschluss: Wenn Oberfaden, Spule und Mechanik zusammenspielen, näht die 758 wieder souverän. Bewahre dir dabei die Routine: Nähfuß hoch zum Einfädeln, zwei Klicks erzwingen, Spule maßvoll füllen – und den Riemen trocken lassen.
Zwischennotiz für Vielsticker: Wer mit anderen Maschinen stickt, schätzt präzises Einspannen. Aus der Praxis sind magnetische Lösungen – z. B. magnetisch Stickrahmen for brother oder magnetisch Stickrahmen for bernina – beliebt, um empfindliche Stoffe schnell und sicher zu fixieren. Das ist eine andere Plattform als die 758, aber die Idee dahinter (schonendes Halten, reproduzierbare Platzierung) ist universell.
Extra-Hinweis für Zubehör-Fans: Organisation am Rahmen spart Zeit. Anwender schwören bei komplexen Setups auf Tools wie Stickrahmen master für reproduzierbare Positionierungen – Inspirationen, die du unabhängig von der 758 bei Parallelprojekten nutzen kannst.
