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1 Primer: Ziel & Einsatzbereich
SewWhat-Pro ist ein Editierprogramm für Stickdateien: Du veränderst Größe, Farben, kombinierst Elemente und fügst Text hinzu – bevor das Design auf die Maschine wandert. Dieser Workflow eignet sich besonders, wenn du Applikationsschritte übersichtlich sehen und personalisierte Namen in ein Motiv integrieren möchtest.
Wichtig: Die hier gezeigten Arbeitsschritte beruhen auf einem Regenbogen-Motiv (PES) mit Wolken, einem 5×7-Rahmen und dem Einfügen des Namens „Jess“. Wo Zahlen, Marken oder Optionen nicht genannt wurden, ist das im Video entweder nicht gezeigt oder der Creator betont die persönliche Präferenz.
Projektscope: Es geht um Editieren – nicht um das Digitalisieren neuer Motive. Die Übergabe an die Maschine erfolgt nach dem Speichern der geänderten PES-Datei; die konkrete Übertragung ist abhängig von deiner Maschine und wurde im Video nicht vorgeführt.
2 Vorbereitung
- Computer mit installierter SewWhat-Pro-Software
- Basis-Stickdatei im PES-Format (z. B. ein Regenbogen für 5×7)
- Organisierte Ordnerstruktur für gekaufte Alphabete/Buchstaben (PES)
- Grundkenntnisse im Bedienen deiner Stickmaschine (Einspannen, Applikationsschnitt)
Ein sauberer Dateiordner spart Zeit, wenn du später einzelne Buchstaben zügig mergen möchtest. Wer häufig personalisiert, profitiert zusätzlich von einer klaren Benennung der Font-Größen (z. B. „1.0 inch“ für 1-Zoll-Höhe).

Projektrahmen: Im Video wurde mit einer 5×7-Konfiguration gearbeitet. Stelle sicher, dass dein physischer Rahmen und die Softwareeinstellung übereinstimmen. Wenn du bereits mit Magnetrahmen arbeitest, beachte bei der Bearbeitung lediglich, dass das Design innerhalb deines realen Stickfelds bleibt; ob du einen klassischen Rahmen, Magnetrahmen für Stickmaschine oder einen Klemmrahmen nutzt, ändert an den Software-Schritten nichts.
Kurzcheck
- PES-Datei vorhanden und auffindbar
- SewWhat-Pro startet korrekt
- Rahmen-Größe im Blick (geplant 5×7)
3 Setup in SewWhat-Pro
3.1 Software starten & Datei öffnen
Starte SewWhat-Pro und wähle Datei > Open. Navigiere zu deiner PES-Datei und lade sie. Das Motiv erscheint auf dem Raster. Achte darauf, dass du tatsächlich eine PES-Datei erwischst – andernfalls lässt sie sich nicht laden.

Erwartetes Ergebnis: Das Regenbogen-Design ist sichtbar, die Programmoberfläche zeigt Menüs wie File, Edit, View, Tools.

Achtung
- Falscher Dateityp: Filtere nach .pes, wenn du viele Dateien im Ordner hast.
3.2 Design positionieren
Ziehe das geladene Motiv in den oberen mittleren Bereich des Rasters. So siehst du beim späteren Hinzufügen von Text sofort, wie viel Platz unten verbleibt.
Profi-Tipp Nutze Rasterlinien als optische Hilfe. Sie erleichtern dir später das gerade Ausrichten der Buchstaben.
3.3 Sicheres Skalieren
SewWhat-Pro zeigt an der Auswahl schwarze Anfasspunkte – über diese kannst du ziehen und verzerren. Genau das vermeiden wir. Stattdessen: Tools > Resize Pattern. Trage identische Prozentwerte für Breite und Höhe ein, etwa 50 % zum Verkleinern oder 150 % zum Vergrößern. Mit Edit > Undo kommst du jederzeit zurück.


Warum? Das Eingabefeld bewahrt das Seitenverhältnis und die Stichlogik, während manuelles Ziehen zu verzerrten, unsauberen Kanten führt.
Checkliste Setup
- Datei geladen, Motiv sichtbar
- Position grob im oberen Bereich
- Resize über Dialog (Prozentwerte) verstanden
4 Ablauf: Design bearbeiten – von Größe bis Text
4.1 Applikationslogik verstehen
Im Beispieldesign stammen die Farbzuweisungen ursprünglich von der Erstellerin (Shop „Apple Dumplin“): Rot kennzeichnet die Stoff-Platzierung (Outline), Schwarz den Tack-Down. Diese Reihenfolge führt dich durch das Applizieren: Platzieren – heften – ausschneiden.

Achtung
- Farbe Weiß kann auf manchen Maschinendisplays schwer erkennbar sein. Wähle Kontraste, die du auf deinem Display klar unterscheiden kannst.
4.2 Outline und Tack-Down färben
Für bessere Sichtbarkeit auf dem Maschinenmonitor wählt die Creatorin ein dunkles Blau (Prussian Blue) für die Outline und Warm Gray für den Tack-Down. Übernimm das über die Farbliste, wiederhole es für alle Applikationsschritte, auch bei den Wolken. Ergebnis: Du erkennst sofort, „wo“ du im Ablauf bist.


Profi-Tipp Kontraste zuerst definieren, Deko-Farben später. Das reduziert Verwechslungen während des Applizierens.
4.3 Applikationsfarben für Übersichtlichkeit anpassen
Arbeite die gesamte Liste durch und ersetze alle Rot/Schwarz-Paarungen konsequent mit deinen Sichtbarkeitsfarben. Prüfe in der Vorschau, ob die Outline-Stufen (Stoff auflegen) und die Heftungen (Tack-Down) eindeutig zu unterscheiden sind.
Kurzcheck
- Outline kontrastreich (z. B. Dunkelblau)
- Tack-Down kontrastreich (z. B. Warmgrau)
- Alle Applikationsschritte im Verlauf angepasst
4.4 Satinstich-Farben auswählen
Für die Regenbogenbögen setzt die Creatorin auf Primärfarben: Rot, Gelb, Blau. Die Wolken bleiben in der Software Warm Gray, werden später aber tatsächlich mit weißem Glittergarn gestickt – das Grau dient nur der Sichtbarkeit auf dem Display. Weise die Farben Bogen für Bogen zu und überprüfe das Gesamterscheinungsbild.

Achtung
- Vergiss keine Bögen – uneinheitliche Farben sind auf dem Maschinenmonitor irritierend.
4.5 Rahmenausrichtung prüfen
Öffne die Hoop Properties und stelle sicher, dass Größe und Ausrichtung zum physischen Rahmen passen, z. B. 5.12×7.09 in oder rotiert 7.09×5.12 in. So vermeidest du, dass das Design später außerhalb des Stickfeldes landet.

Hinweis Dieser Schritt beeinflusst die Bearbeitung auf dem Bildschirm – ob du später mit klassischem Rahmen, Magnetrahmen für babylock oder einem dime Stickrahmen arbeitest, ist für das Software-Setup unerheblich. Entscheidend ist, dass die Softwaregröße dem realen Stickfeld entspricht.
4.6 Buchstaben-Dateien importieren
Für personalisierten Text wird in SewWhat-Pro nicht „getippt“, sondern einzelne Buchstaben (jeweils als PES) werden zusammengeführt. Gehe zu File > Merge, navigiere zu deinem Font-Ordner (im Video „True Fonts“), wähle die gewünschte Größe (hier 1.0 inch) und beginne mit dem Großbuchstaben „J“. Positioniere ihn auf eine Rasterlinie. Füge nacheinander „e“, „s“, „s“ (ggf. Alternative mit Schwung) hinzu. Richte jeden Buchstaben exakt aus, bis die Kursiv-Verbindungen fließen.




Profi-Tipp Falls ein Buchstabe zu groß ist (z. B. 1.5 inch), lösche ihn sofort und mergen die passende Größe neu. So vermeidest du späteres Reparieren.
4.7 Textgröße & Position feinabstimmen
Markiere alle Buchstaben und nutze Tools > Resize Pattern, um die Gruppe moderat zu vergrößern – im Video um 125 %. Prüfe, ob die Verbindungen nun elegant schließen und ob der Name harmonisch unter dem Motiv sitzt. Justiere die Position mithilfe der Rasterlinien.

Kurzcheck
- Alle Buchstaben sichtbar und verbunden
- Name bleibt innerhalb des Stickfelds
- Unterkante parallel zu einer Rasterlinie
4.8 Stichdichte erhöhen
Für sattere, Fehler kaschierende Satinkanten erhöhe die Dichte moderat. Im Beispiel: Density Factor 1.30. Öffne dazu Tools > Adjust Density und übernimm den Wert. Ziel ist eine vollere, hochwertigere Kante, ohne Stoffzug oder Fadenriss zu provozieren.

Achtung
- Zu hohe Dichte kann Puckern erzeugen. Taste dich in kleinen Schritten heran.
Checkliste Ablauf
- Applikationsfarben für Outline/Tack-Down konsistent und sichtbar
- Primärfarben für Bögen zugewiesen; Wolken am Monitor grau belassen
- Name gemerged, verbunden, Größe feinjustiert
- Satin-Dichte leicht erhöht (z. B. 1.30)
5 Qualitätskontrolle
- Vorschau prüfen: Sind alle Applikationsschritte logisch – erst Outline (Stoff auflegen), dann Tack-Down (fixieren), dann Ausschneiden?
- Farbliste durchscrollen: Sind Outline/Tack-Down konsequent in deinen Sichtbarkeitsfarben?
- Textausrichtung: Liegt der Name auf einer Linie, schließen die Kursivverbindungen sauber?
- Rahmen-Check: Passt alles in 5×7 bzw. die eingestellte Rahmenvariante?
Kurzcheck
- Keine verzerrten Elemente (nur per Dialog skaliert)
- Legende klar: Du erkennst jeden Schritt an der Farbe
- Text innerhalb des Stickfelds, keine Überschneidung mit Motiv
Profi-Tipp Wer viele Namen platziert, profitiert von einer dedizierten Ordnerstruktur für Alphabete (nach Größe und Stil). Das beschleunigt das Mergen spürbar. Wenn du regelmäßig T-Shirts bestickst, kann dir eine hoop master Einspannstation beim späteren Einspannen helfen, die Position exakt zu reproduzieren.
6 Ergebnis & Weiterverwendung
Das finale Design zeigt einen Regenbogen in Rot-Gelb-Blau, graue Wolken (am Monitor), darunter den Namen „Jess“ mit gut verbundenen Kursiv-Übergängen und satter Satin-Kante. Die Datei ist in Größe und Orientierung auf 5×7 abgestimmt. In der Realität werden die Wolken mit weißem Glitter gestickt – die graue Darstellung diente nur der besseren Sichtbarkeit am Display.

Hinweis Die Übergabe zur Maschine (z. B. via USB) ist maschinenabhängig und wurde im Video nicht demonstriert. Stelle sicher, dass deine PES-Datei korrekt gespeichert ist, bevor du sie an die Maschine übergibst. Falls du auf Brother-Modellen arbeitest: Die in SewWhat-Pro gewählte Farbreferenz dient dir auf dem Maschinenmonitor als Orientierung. Wer mit Zubehör wie einem Magnetrahmen für brother pe800 arbeitet, achtet lediglich auf das verfügbare Stickfeld – die Software-Vorbereitung bleibt identisch.
7 Troubleshooting & Fehlerbehebung
Symptom: Design wirkt „gezogen“ oder unscharf
- Mögliche Ursache: Manuell an den Ecken skaliert
- Lösung: Mit Tools > Resize Pattern arbeiten; Maßeingabe in Prozent, danach Undo/Neu skalieren
Symptom: Applikationsschritte verwirren am Maschinenmonitor
- Mögliche Ursache: Unklare Farbauswahl für Outline/Tack-Down
- Lösung: Kontraste festlegen (z. B. Dunkelblau/Warmgrau) und konsequent in der Liste durchziehen
Symptom: Buchstaben berühren sich nicht
- Mögliche Ursache: Zu kleine Textgröße oder ungenaue Platzierung
- Lösung: Alle Buchstaben gruppieren, moderat vergrößern (z. B. 125 %), Rasterlinien zum Ausrichten nutzen
Symptom: Puckern/zu dicker Satin
- Mögliche Ursache: Dichte zu stark erhöht
- Lösung: Density Factor in kleineren Schritten anpassen (z. B. von 1.20 auf 1.30), auf Reststück testen, gegebenenfalls reduzieren
Symptom: Design passt nicht in den Rahmen
- Mögliche Ursache: Falsche Hoop-Properties
- Lösung: Hoop Properties öffnen und Größe/Ausrichtung an das reale Stickfeld anpassen
Nicht abgedeckt: Patch-Füllungen
- In den Kommentaren wurde nach Vollflächen-Füllungen für Patches gefragt. Die Creatorin macht keine Patches und konnte dazu keine Aussage treffen. Wenn du Patches planst, prüfe zunächst, ob eine geeignete Füllfunktion in deinem Workflow vorgesehen ist oder nutze ein spezialisiertes Digitalisierungswerkzeug.
Hinweis aus der Community
- Embrilliance ist nicht nur für Mac, sondern auch unter Windows nutzbar. Wenn du Software vergleichst, beachte deine Plattform und deinen konkreten Bedarf.
8 Aus den Kommentaren
- Langsame Demo hilfreich: Mehrere Stimmen bekräftigen, dass der ruhigere Durchgang beim Verständnis der Testversion hilft und die Kaufentscheidung unterstützt.
- Embrilliance & Windows: Ein Hinweis stellt klar, dass Embrilliance auch auf Windows läuft.
- BX-Fonts: Die gezeigte Maschine unterstützt keine BX-Fonts; daher das Mergen einzelner PES-Buchstaben. Wer BX nutzen möchte, benötigt entsprechende Kompatibilität.
- Cricut vs. Stick: Cricut lässt sich nicht einfach „mit“ der Stickmaschine verwenden; für die Stickereinrichtung brauchst du eine Stick-Editing-Software (hier: SewWhat-Pro).
- Offene Frage: „Bis 5 inch Buchstaben möglich? Preis?“ – Im Video nicht beantwortet. Praktisch gilt: Du bist durch dein Stickfeld begrenzt; prüfe die Designgröße in den Hoop-Properties.
Profi-Tipp Wenn du regelmäßig Schriftzüge erstellst, speichere Zwischenstände: einmal nur das Motiv, dann eine Version mit Text vor der Dichteanpassung und eine finale mit erhöhter Satin-Dichte. So kannst du bei Bedarf schnell Varianten erzeugen. Wer häufig kleine Namen unter Motive setzt, profitiert außerdem von einem handlichen Rahmenformat; viele nutzen dafür kompakte Lösungen wie den mighty hoop Magnetrahmen 5.5, die beim Einspannen außerhalb der Software zeitsparend sind.
Achtung Rahmen-Zubehör verändert nicht die in SewWhat-Pro definierte Arbeitsfläche. Stelle immer zuerst sicher, dass die Software-Rahmenparameter zum realen Stickfeld passen – egal ob klassischer Rahmen, Magnet- oder Klemm-Variante. Für besondere Materialien oder dickere Garne kann ein anderer Rahmen (z. B. ein Magnetrahmen für Stickmaschine) beim Einspannen Vorteile bringen; die Dateivorbereitung bleibt aber gleich.
Abschluss-Checkliste (vor dem Speichern)
- Größe/Position: Alles im 5×7-Feld? Rahmenrichtung korrekt?
- Farben: Outline/Tack-Down klar, Satinstiche in Wunschfarben
- Text: Verbunden, ausgerichtet, keine Überlappungen mit Motiv
- Dichte: Moderat erhöht (z. B. 1.30), keine übermäßige Verdichtung
Hinweis für vielseitige Rahmenarbeit Wenn du häufig Projekte in wechselnden Rahmenformaten nutzt, lege dir Export-Presets je Rahmen an. Ob du später mit einem kompakten Helfer wie dem Magnetrahmen für Stickmaschine arbeitest, mit einem systemischen Zubehör wie dime Stickrahmen oder sogar mit größeren Systemen wie einem Magnetrahmen für babylock – die saubere Vorbereitung in SewWhat-Pro sorgt dafür, dass dein Design auf jedem Träger verlässlich sitzt.
Erweiterung: Organisation & Workflow
- Ordner: Pro Font eine Ebene, darunter Größen (z. B. 0.8, 1.0, 1.5 inch)
- Benennung: „Uppercase/Lowercase/Alternate“ im Ordnernamen verrät dir auf den ersten Blick die Varianten
- Vorschau nutzen: Viele Fonts zeigen beim Öffnen eine Preview – spart Fehlklicks
Wer zwischen Motiven, Materialien und Serienproduktion wechselt, profitiert außerhalb der Software von robusten Einspannhilfen. Beispielsweise kann ein zuverlässiger Magnetrahmen oder ein klassischer Klemmrahmen beim Einrichten des eigentlichen Stickvorgangs unterstützen; auch Systeme für konsistente Brust-Positionierung sind verbreitet. Für Brother-Anwender sind Kombinationen mit Zubehör wie Magnetrahmen für brother pe800 populär; vergleichbar funktionieren entsprechende Optionen für andere Marken.
Zum Abschluss: Speichere dein Projekt als PES unter neuem Namen. Beim späteren Sticken behältst du mit der klaren Farblogik (Outline/Tack-Down vs. Deko-Satin) stets die Übersicht – genau darum ging es in diesem Workflow.
