Redwork in Hatch digitalisieren: Schritt-für-Schritt zum ‚Home Sweet Home‘-Kranz

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Redwork in Hatch digitalisieren: Schritt-für-Schritt zum ‚Home Sweet Home‘-Kranz
Dieser praxisnahe Leitfaden zeigt, wie du in Hatch Embroidery einen Redwork-Kranz mit dem Text „Home Sweet Home“ digitalisierst – von den richtigen Software-Voreinstellungen über das Freihand-Nachzeichnen mit Single-Run-Stich, das Redwork-Tool für intelligente Sequenzierung bis zum Kreis-Layout und passgenau ausgerichteter Schrift. Du erhältst klar gegliederte Schritte, Kurzchecks, Profi-Tipps, Hinweise zu typischen Stolperfallen sowie eine saubere Abschlussroutine mit Stichplayer-Kontrolle und Export in EMB und PES.

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Table of Contents
  1. Primer: Ziel, Einsatz und Grenzen
  2. Vorbereitung: Dateien, Software & Ordnung
  3. Setup in Hatch: Einstellungen und Import
  4. Ablauf: Digitalisieren des Kranz-Segments
  5. Redwork & Layout: Automatik clever nutzen
  6. Beschriftung hinzufügen und ausrichten
  7. Finale Prüfung, Export & Stick-Out
  8. Qualitätskontrolle: Worauf du achten solltest
  9. Troubleshooting & Wiederherstellung
  10. Aus den Kommentaren

1 Primer: Ziel, Einsatz und Grenzen

Redwork ist ein linienbasiertes Stilmittel, das die Optik von Handstickerei mit der Präzision der Maschine verbindet – rote Einzellinien, schlichte Konturen, elegant verdichtet. Das hier gezeigte Projekt: ein runder Kranz mit dem Text „Home Sweet Home“, aus einem einzigen Segment aufgebaut und über Kreis-Layout vervielfältigt.

Wofür sich diese Methode eignet: für grafische Motive mit klaren Konturen, florale Ranken, Schriftzüge oder Ornamente, die sich in Segmente zerlegen lassen. Weniger geeignet ist sie für flächige Füllungen oder hochkomplexe Schattierungen – dort bräuchtest du Füllstiche und andere Werkzeugsets.

Ein praktischer Pluspunkt: Durch die automatische Sequenzierung des Redwork-Tools spart man manuelle Verzweigung und Backtracking-Planung. So bleibt mehr Zeit fürs saubere Nachzeichnen und die Gestaltung. In der späteren Stickerei sorgt eine zuverlässige Einspannung – zum Beispiel mit einem Magnetrahmen für Stickmaschine – für ein ruhiges Stichbild, auch wenn das im Software-Teil zunächst nur indirekt eine Rolle spielt.

1.1 Was du am Ende in der Hand hältst

Ergebnis ist ein kreisrunder Blumenkranz, strukturiert durch Redwork-Stiche, mit mittigem Schriftzug. Die Sequenz ist so angelegt, dass der Rand zuerst „läuft“ und der Text danach folgt – eine logische Reihenfolge, die die Lesbarkeit schützt.

1.2 Grenzen und Entscheidungen

In diesem Workflow sind bestimmte Parameter nicht festgelegt: Fadenstärke, Unterfadenfarbe, Stoffart oder konkrete Maschinenmodelle werden nicht spezifiziert. Beim tatsächlichen Stick-Out kannst du je nach Material entscheiden, ob du z. B. zur Entlastung dehnbarer Stoffe stabilisierst oder beim Rahmen auf Komfort setzt, etwa mit einem Magnetrahmen.

2 Vorbereitung: Dateien, Software & Ordnung

Bevor du startest, brauchst du eine Grafikvorlage („Home Sweet Home“), die in Hatch importiert wird. Du arbeitest in der Digitizing-Umgebung von Hatch Embroidery; Grundkenntnisse werden vorausgesetzt. Eine aufgeräumte Oberfläche mit gut sichtbaren Werkzeugleisten beschleunigt das Arbeiten.

Die Bildvorlage wird nach dem Import fixiert, sodass du sie nicht versehentlich verschiebst, während du darüber digitalisierst. So behältst du präzise Ausrichtung.

Wenn du später tatsächlich stickst, lohnt sich – je nach Maschine – eine Einspannhilfe, die wiederholgenaues Zentrieren unterstützt; wer viel mit Serien arbeitet, nutzt gern eine hoop master Einspannstation, um das spätere Positionieren zu vereinheitlichen.

2.1 Check der Ausgangsdaten

  • Grafikvorlage vorhanden und in ausreichender Auflösung?
  • Hatch gestartet, Digitizing-Werkzeuge sichtbar?
  • Projektordner für EMB- und Exportdateien angelegt?

2.2 Ordnung im Dateimanagement

Lege dir eine eindeutige Benennung an: 01_SRC (Artwork), 02_EMB (editierbar), 03_EXPORT (Maschinenformat). Das erleichtert spätere Änderungen.

Kurzcheck

Vorlage liegt bereit, Software geöffnet, Zielordner stehen. Wenn du an deiner Stickmaschine später viel umrüstest, kann ein robuster mighty hoop Magnetrahmen das Einspannen stressfreier machen, ohne dass dies den Digitalisierungs-Ablauf ändert.

3 Setup in Hatch: Einstellungen und Import

Für einen problemlosen Start setzt du zwei entscheidende Optionen: Mittelpunkt manuell setzen und „Apply Closest Join“ deaktivieren. So verhinderst du, dass die Software vorzeitig Wege optimiert, die du später durch das Redwork-Tool ohnehin neu berechnen lässt.

Hatch software embroidery settings window
The embroidery settings window in Hatch software, showing options for overlap, applique, and general embroidery parameters.

Importiere anschließend die Artwork-Datei und sperre sie (Lock), damit sie beim Zoomen und Zeichnen stabil bleibt.

Hatch software importing Home Sweet Home artwork
The Hatch software interface with the 'Insert Artwork' dialog open, displaying the 'Home Sweet Home' image file to be imported for digitizing.

3.1 Warum der manuelle Mittelpunkt?

Der Mittelpunkt dient als Bezug für symmetrische Layouts (z. B. Kreis-Layout) und für spätere Ausrichtungen. Ein sauber gesetzter Center Point macht die Replikation im Kreis verlässlich.

3.2 Zoomen mit Sinn

Ein Zoom von 500 % ist beim Nachzeichnen angenehm; im Detail sind 1000 % sinnvoll, um Knotenpunkte exakt zu setzen. Am Monitor siehst du dann jede kleine Abweichung – und kannst später mit dem Umformen-Werkzeug korrigieren.

Kurzcheck

  • Center Point gesetzt
  • Closest Join aus
  • Artwork importiert und gesperrt

Wenn du bereits an die Produktion denkst: Ein stabiler Rahmen (z. B. Stickrahmen für brother) kann später helfen, das Design ohne Verschieben auszusticken.

4 Ablauf: Digitalisieren des Kranz-Segments

Anstatt den ganzen Kranz zu zeichnen, erstellst du ein einziges „Leitsegment“ – eine Kombination aus Stengel, Blatt und Blüte – und klonst es später. Das spart Zeit und sorgt für Wiederholgenauigkeit.

Zoomed in section of floral artwork in Hatch
A magnified view of the floral wreath artwork within Hatch, allowing for precise digitizing of individual elements.

Wähle „Freehand Open Shape“, stelle „Single Run Stitch“ ein und nutze Rot als Stichfarbe. Beginne, die Linien entlang der Vorlage zu ziehen – nicht in einem Zug, sondern in kleinen Abschnitten. So behältst du Kontrolle über Kurven und Knoten.

Digitize toolbox with freehand open shape and single run stitch selected
The 'Digitize' toolbox in Hatch, with 'Freehand Open Shape' selected and 'Single Run Stitch' chosen as the stitch type, ready for outlining the design.

Arbeite dich Element für Element vor: Hauptstengel, Abzweig, Blatt, Blütenkonturen. Achte darauf, dass deine Linien harmonisch übergehen und die Vorlage klar abbilden.

Digitizing a curved line on the floral artwork
The user is actively digitizing a curved line on a leaf, illustrating the click-and-drag method to follow the artwork's contours with the single run stitch.

Schaue regelmäßig in die Objekt-/Sequence-Ansicht: Dort erscheinen deine Einzellinien als separate Objekte. Das ist normal und hilfreich, denn das Redwork-Tool wird diese später zu einem Objekt zusammenführen und die Reihenfolge optimieren.

Partially digitized floral stem with red stitches
A portion of the floral stem and leaf has been digitized with red single run stitches, demonstrating progress in outlining the design elements.
Sequence tab showing multiple individual line elements
The 'Objects' sequence tab on the right side of the screen, listing multiple individual line elements that have been digitized, each represented as a separate object.

Wenn Kurven nicht perfekt sitzen, aktiviere das Umformen-Werkzeug und justiere Knotenpunkte, bis die Kontur sauber auf der Vorlage liegt.

Reshaping tool active on digitized lines
The 'Reshape' tool is in use, allowing the user to adjust individual nodes on the digitized lines to accurately match the underlying artwork's shape.

4.1 Erwartete Zwischenresultate

  • Ein Segment ist vollständig mit Single-Run-Stich nachgezogen.
  • Die Sequenzliste zeigt mehrere Einzellinien-Objekte.
  • Die sichtbaren Abweichungen sind mithilfe von Knotenbearbeitung korrigiert.

4.2 Häufige Stolperfallen

  • Zu lange Zugstrecken „schmieren“ über die Kontur. Lösung: in kleinere Abschnitte teilen.
  • Unsaubere Knoten an Kurven. Lösung: Knotenart prüfen, weiche Übergänge setzen.

Profi-Tipp

Arbeite mit moderatem Tempo und setze Knoten vorausschauend an Tangentenpunkten von Kurven – das ergibt fließende Linien und erleichtert spätere Verdichtung. Für das spätere Einspannen auf der Maschine kann ein mitgelieferter oder separat erhältlicher Magnetrahmen für brother die gleichmäßige Spannung begünstigen, gerade bei leichten Stoffen.

5 Redwork & Layout: Automatik clever nutzen

Wähle alle Linien deines Segments aus und öffne das Redwork-Tool. Nach einem Klick kannst du Eintritts- und Austrittspunkt setzen – oder Enter drücken, damit Hatch diese automatisch berechnet. Ergebnis: ein einziges Redwork-Objekt mit Backtracking, Verdichtung und optimierter Reihenfolge.

Mirror copy horizontal action on floral segment
The 'Mirror Copy Horizontal' tool has been applied to the digitized floral segment, creating a mirrored copy and initiating a merge dialog.
Redwork tool applied to mirrored floral design
The mirrored floral design, after applying the redwork tool, showing the new dense stitching and optimized entry/exit points calculated by the software.

Danach wechselst du in das Layout-Werkzeug und spiegelst dein Segment zunächst horizontal; überlappende Bereiche werden zusammengeführt. Anschließend nutzt du das Kreis-Layout (Circular Layout), gibst sechs Wiederholungen an, klickst auf den Mittelpunkt – und erhältst den vollständigen Kranz.

Full circular floral wreath created using layout tool
The complete floral wreath design, formed by using the circular layout tool to replicate the redwork segment around a central point, ready for lettering.

5.1 Warum Redwork jetzt – und nicht früher?

Das Redwork-Tool entfaltet seine Stärke erst, wenn das Segment sauber gezeichnet ist. Es bündelt deine Objekte, setzt sinnvolle Rückstiche und vermeidet unnötige Wege. Vorher würde eine Optimierung deine Korrekturen erschweren.

Achtung

Verlasse dich nicht blind auf automatische Wege: Prüfe nach dem Redwork-Schritt, ob Start/Ende sinnvoll positioniert sind – insbesondere, wenn du später Text zentriert platzierst. Ein alternativer Rahmen wie der dime Snap Hoop Magnetrahmen kann beim Probestick präzises Ausrichten erleichtern, ändert aber nichts an den digitalen Pfaden.

Kurzcheck

  • Redwork-Objekt: Ja
  • Spiegeln: erledigt
  • Kreis-Layout: 6 Wiederholungen
  • Kranz geschlossen und gleichmäßig

6 Beschriftung hinzufügen und ausrichten

Öffne die Lettering-Funktion, tippe „HOME SWEET HOME“, wähle eine geeignete Stick-Schrift (im Video: Quilting-Text) und positioniere den Text innerhalb des Kranzes. Skaliere, bis die Proportionen stimmen.

'HOME SWEET HOME' text entered in Hatch software
The 'HOME SWEET HOME' text has been added using the lettering tool, showing the font selection and initial placement before final alignment.

Gruppiere die Kranz-Elemente (Strg+G), markiere anschließend Gruppe und Text und nutze die Align- und Space-Funktionen aus dem Kontextmenü, um den Schriftzug exakt zu zentrieren.

6.1 Erwartete Zwischenresultate

  • Der Text ist lesbar, besitzt ausreichenden Abstand zum Kranz.
  • Die Ausrichtung ist mittig; oben/unten/seitlich wirkt harmonisch.

Profi-Tipp

Lege dir Hilfslinien (falls du mit Raster arbeitest) oder nutze temporäre Markierungen. Beim späteren Stick-Out kann ein Stickrahmen für brother mit gut definierter Mitte helfen, dass Text und Kranz exakt im Rahmenzentrum bleiben.

7 Finale Prüfung, Export & Stick-Out

Bevor du die Vorlage entfernst, speichere deine EMB-Datei. Entsperre dann das Artwork und lösche es aus der Arbeitsfläche, damit nur das Stickobjekt bleibt. Spiele den Stickablauf im Stitch Player durch: Zuerst der Kranz, dann der Text – so sollte es aussehen.

Stitch player previewing the redwork design
The stitch player simulating the embroidery process, showing the border stitching first, followed by the 'Home Sweet Home' text in sequence.

Schalte die TrueView-Stiche aus, um Sprungstiche sichtbar zu machen; achte darauf, dass sie logisch mitlaufen und keine unnötigen Wege entstehen. Wenn alles passt, exportiere zusätzlich zur EMB eine PES-Datei für die Maschine. Für die spätere Einspannung ist es angenehm, wenn du – je nach Stoff – einen Rahmen wählst, der das Material sicher hält; manche greifen bei häufigem Umspannen zu einem snap hoop monster Magnetrahmen.

7.1 Abschlussroutine (Empfohlen)

  • EMB speichern (Editierbarkeit bewahren)
  • Stitch Player prüfen (Pfad, Reihenfolge, Sprünge)
  • TrueView aus ➜ Sprünge checken
  • Export in Maschinenformat (hier: PES)

8 Qualitätskontrolle: Worauf du achten solltest

Das gute Ergebnis erkennst du an einem gleichmäßig „fließenden“ Linienbild ohne abruptes Stop-&-Go, an sauberen Verdichtungen (wo Redwork doppelt läuft) und daran, dass der Text klar bleibt.

Close-up of final stitched 'Home Sweet Home' redwork
A close-up of the finished 'Home Sweet Home' redwork embroidery on fabric, hooped and ready, with the red thread clearly visible against the light fabric.

Subtile Warnzeichen: Unlogische Sprünge, die im Stitch Player kreuz und quer laufen; zu enge Kurven mit eckigen Knoten; unsaubere Überlappungen nach dem Spiegeln.

Profi-Tipp

Wenn du im Player erkennst, dass eine Startposition später ungünstig liegt (z. B. zu nahe am Schriftanfang), setze Eintritt/Austritt im Redwork-Objekt neu und spiele den Ablauf nochmal ab. In der Produktion kann ein Magnetrahmen für Stickmaschinen mit markiertem Zentrum helfen, dass sich diese Logik auch in der physischen Platzierung widerspiegelt.

9 Troubleshooting & Wiederherstellung

Symptom: Der Kreis schließt nicht exakt.

  • Mögliche Ursache: Mittelpunkt ungenau; falsche Wiederholungsanzahl.
  • Lösung: Center Point neu setzen, Wiederholungen auf 6 prüfen, Kreis-Layout erneut anwenden.

Symptom: Viele kleine Zacken in Kurven.

  • Mögliche Ursache: Zu viele/ungünstige Knoten.
  • Lösung: Knoten reduzieren oder weichsetzen; mit 500–1000 % Zoom kontrollieren.

Symptom: Unlogische Sprungstiche zwischen Segmenten.

  • Mögliche Ursache: Redwork-Eintritt/Austritt suboptimal.
  • Lösung: Eintritt/Austritt neu definieren; Stitch Player erneut prüfen.

Symptom: Text wirkt dezentriert.

  • Mögliche Ursache: Gruppierung vergessen; falsche Align-Option.
  • Lösung: Kranz gruppieren, beide Objekte auswählen, Align/Space verwenden.

Symptom: Beim Stick-Out verzieht sich das Motiv.

  • Mögliche Ursache: Stoff nicht stabil genug eingespannt.
  • Lösung: Stabilisieren und sauber einspannen; erwäge je nach Maschine einen Rahmen mit magnetischer Klemmung wie mighty hoops Magnetrahmen, um reproduzierbar zu positionieren.

10 Aus den Kommentaren

Mehrere Rückmeldungen betonen, wie charmant und klar Redwork wirkt – genau dieses „handgemachte“ Liniengefühl setzt der hier gezeigte Ablauf zuverlässig um. Eine Stimme hebt die ansprechende Kombination aus Design und Demo hervor; das bestätigt die Balance aus Automatik (Redwork, Layout) und manueller Kontrolle (Nachzeichnen, Umformen). Für Anwender, die viel einspannen, kann zudem ein gutes Rahmensystem – ob klassisch oder magnetisch – den Übergang von der Software zur Maschine glätten, beispielsweise ähnlich wie bei Magnetrahmen für tajima.

Achtung

Die in dieser Anleitung gezeigten Software-Schritte sind versionsunabhängig beschrieben; konkrete Parameter wie Garn, Nadel, Stoff oder Maschinentyp wurden im Material nicht näher benannt. Plane deshalb vor dem finalen Projekt immer einen Testlauf – am besten mit dem gleichen Rahmen-Setup, das du später verwendest, beispielsweise einer hoopmaster Einspannstation in Kombination mit dem bevorzugten Rahmen.