Table of Contents
- Einführung in die Halsbündchen-Stickerei
 - Geschwungene Schrift in Embrilliance gestalten
 - Sweatshirt und Vliese vorbereiten
 - Hooping-Techniken für den Halsausschnitt
 - Maschineneinrichtung und Sticken
 - Finish und Finale: Trimmen, Reinigen, Beurteilen
 - Kurzcheck vor dem Start
 - Profi-Tipps für Kurven & Positionierung
 - Fehler beheben: Wenn die Platzierung nicht passt
 - Aus den Kommentaren: Häufige Fragen beantwortet
 
Einführung in die Halsbündchen-Stickerei
Der Charme der Halsbündchen-Stickerei: Der Blick fällt automatisch auf die Ausschnittlinie – subtil, aber präsent. Im Video entsteht ein „mama“-Schriftzug auf einem Gildan 18000 Sweatshirt (50/50 Baumwolle/Poly). Der Ablauf ist darauf ausgelegt, die Kurve im Software-Entwurf exakt an die reale Krümmung des Bündchens anzugleichen.

Profi-Tipp: Bevor du etwas einspannst, drucke den Entwurf aus, schneide ihn knapp aus und lege ihn an – so erkennst du, ob Kurve und Position harmonieren. Die Creatorin legt besonderen Wert auf die Visualisierung mit Papier, bevor sie „commitet“.
Achtung: Nähe nie in die Nahtzugabe des Halsbündchens hinein. Die Naht darf im Hoop nicht im Weg sein, sonst drohen Verschiebungen oder Nadelprobleme.

Geschwungene Schrift in Embrilliance gestalten
Die richtige Schrift (Libby Jane)
Im Video wird ein BX-Font genutzt: Libby Jane in 1.5 inch Höhe. Grundsätzlich gilt bei Schreibschriften: Laufweite so anpassen, dass Buchstaben „berühren“ bzw. flüssig wirken, ohne zu überlappen. Dadurch laufen die Satinstiche später gleichmäßig und die Kurve liest sich ruhig.

Curving Text für Halsausschnitte
In Embrilliance wird der Text zunächst mit dem Kreis-Button „place on bottom“ an die Kreislinie gelegt. Danach stellt die Creatorin den Radius auf 102 mm (entspricht ca. 4 inches). Das ist ein konkreter Startwert; ob er passt, verrät der Papierdruck. Mit der Papier-Vorlage kontrollierst du Kurve und Breite auf deinem Kleidungsstück, bevor du irgendetwas einspannst. magnetisch Stickrahmen

Rotation für perfekte Platzierung
Im nächsten Schritt wird der Entwurf auf 75° rotiert. Diese Rotation gleicht die reale Neigung der Ausschnittlinie aus, sodass „mama“ später der Rundung folgt. Zur Sicherheit wird erneut ein Papierausdruck erzeugt, ausgeschnitten und am Halsausschnitt überprüft. Wenn die Kurve visuell stimmig sitzt, lohnt sich der Weg zur Maschine.

Profi-Tipp: Notiere dir Radius und Winkel deiner Lieblingspassform (z. B. 102 mm und 75°) für zukünftige Projekte an ähnlichen Sweatshirts.
Sweatshirt und Vliese vorbereiten
Mitte finden und Vorlage positionieren
Das Sweatshirt wird längs gefaltet, um die Mitte zu markieren. Dann kommt die ausgeschnittene Papier-Vorlage auf den Halsausschnitt; Kreuzmarken helfen beim Ausrichten. Erst wenn die Platzierung überzeugt, geht es weiter.


Mit der Schere wird der Ausdruck akkurat freigestellt, damit Kanten und Kurven sichtbar bleiben – je präziser die Kante, desto präziser der Blick.


Ein Finger-Check auf dem Kreuz markiert den exakten Mittelpunkt: So landet die Stickerei später dort, wo sie soll.

Soft-N-Sheer und Tear-Away schichten
Die Creatorin nutzt Soft-N-Sheer (sehr dünnes Cut-Away) direkt auf der linken Stoffseite – mit etwas temporärem Sprühkleber fixiert. Darunter liegt ein Tear-Away als zweite, zusätzliche Stabilisierung. Diese Kombination gibt Halt im empfindlichen Bündchenbereich, ohne am Hals zu kratzen.

Achtung: Sprühkleber außerhalb des Maschinenbereichs auftragen und sparsam dosieren. Zu viel Kleber kann das Material verhärten oder die Nadel verkleben.

Temporärer Kleber – so viel wie nötig, so wenig wie möglich
Nur so viel kleben, dass Soft-N-Sheer plan anliegt. Falten und Blasen vermeiden – sie übertragen sich später als Unregelmäßigkeiten in die Satinlinien. Der Tear-Away-Zuschnitt darf über den Hoop-Bereich hinausgehen, damit er als „Träger“ dient.
Kurzcheck:
- Mitte des Shirts markiert?
 
- Papier-Vorlage ausgerichtet und fixiert?
 
- Soft-N-Sheer glatt, Tear-Away ausreichend groß?
 
Hooping-Techniken für den Halsausschnitt
Arbeiten mit dem Mighty Hoop
Im Video wird ein 5x5 Mighty Hoop verwendet. Die Ausschnitt-Naht wird bewusst etwas „nach unten geschoben“, damit sie außerhalb der Stickzone bleibt. Der Bereich soll straff, aber nicht gedehnt sitzen.

Profi-Tipp: Magnete erleichtern das Einspannen am Rand, wenn wenig Fläche im Hoop liegt. Bei Maschinen und Zubehör aus der Melco-Welt findest du passende Rahmen und Tools – Stichwort: melco Stickmaschine.
Nahtinterferenzen vermeiden
Die Naht des Bündchens darf nicht „mitgehoopt“ werden. Liegt die Naht im Weg, begünstigt das Verschiebungen. Lieber das Shirt minimal repositionieren, bis die Nähte frei laufen.
Sicher fixieren
Bevor du zur Maschine gehst: Prüfe, ob alles plan liegt, keine Falten in Bündchen oder Vlies. Die Papiervorlage bleibt so lange stecken, bis Laser/Zeiger zur finalen Kontrolle herangezogen wird.
Maschineneinrichtung und Sticken
Design laden (Melco)
Die Maschine ist geölt, das Design ist in der Melco-Software geladen. Jetzt kommt das eingespannte Shirt an den Rahmen der Maschine. Ruhig prüfen: passt der Hoop, ist die Befestigung sicher, sitzt das Material ohne Dehnung? Stickrahmen for melco
Laser-Ausrichtung und Tracing
Im Video richtet die Creatorin mit dem Laser auf den Mittelpunkt und justiert minimal nach. Anschließend wird die Trace-Funktion genutzt, um sicherzustellen, dass das Motiv innerhalb des Hoops bleibt. Erst dann entfernt sie alle Pins. Dieses „Doppelt-prüfen“ verhindert Fehllagen.
Wasserlösliche Folie auflegen
Auf Strick/ Sweat sorgt eine wasserlösliche Topper-Folie für klare Kanten und verhindert Einsinken der Stiche. Glatt auflegen, Falten ausstreichen. Dann heißt es: Start drücken – die Maschine stickt den Schriftzug entlang der Kurve.

Achtung: Pins vor dem Start vollständig entfernen. Im Video erinnert die Creatorin explizit daran. Ein vergessener Pin kann Nadel und Maschine schädigen.
Profi-Tipp: Wer keine Laserfunktion hat, arbeitet mit sauberem Kreuz auf Stoff und Vorlage. Exakt senkrechte Hilfslinien (z. B. mit hitze-löschbarem Stift) erleichtern die manuelle Positionierung.
Finish und Finale: Trimmen, Reinigen, Beurteilen
Sprungstiche sicher schneiden
Während die wasserlösliche Folie noch aufliegt, werden Sprungstiche mit kleinen, scharfen Scheren getrennt. Die Folie wirkt als Schutzbarriere, damit du nicht versehentlich Stoff schneidest. Erst danach wird sie abgezogen.
Vliese entfernen
Auf der Rückseite reißt du Tear-Away behutsam heraus. Soft-N-Sheer wird knapp zurückgeschnitten – so bleibt innen alles weich am Hals. Arbeiten in kleinen Schritten statt großer Scherenhiebe schützt vor Fehltritten.
Sitz und Erscheinungsbild beurteilen
Der „Moment of truth“: Das Shirt wird anprobiert. Im Video wirkt die Kurve stimmig; die Creatorin überlegt nur, ob eine minimal mittigere Position noch besser gewesen wäre. Dieses Feedback hilft beim nächsten Projekt, Radius/Rotation zu justieren.

Kurzcheck vor dem Start
- Maschine geölt und einsatzbereit?
 
- Design korrekt in der Software geladen?
 
- Papier-Vorlage geschnitten, Kurve geprüft, Mitte markiert?
 
- Soft-N-Sheer + Tear-Away plan und ausreichend groß?
 
- Hoop sitzt straff ohne Dehnung, Naht aus der Schußlinie?
 
- Laser/Tracing (oder Alternative) genutzt, Pins entfernt?
 
- Wasserlösliche Folie faltenfrei aufgelegt?
 
Profi-Tipps für Kurven & Positionierung
- Erst drucken, dann sticken: Ein Papier-Mockup spart dir Fehlschläge.
 
- Werte notieren: 102 mm Radius und 75° waren hier stimmig – bau dir eine kleine Tabelle je nach Größe/Modell.
 
- Schriftzug zusammenführen: Engere Laufweite lässt Buchstaben weich verbinden. In Embrilliance wird das visuell geprüft.
 
- Topper immer glatt: Knitter im Topper sieht man in Satinstichen.
 
- Sprungstiche auf dem Topper schneiden, nicht direkt auf Stoff – die Folie schützt.
 
Aus den Kommentaren: Einige sticken bewusst etwas versetzt zur Mitte, um den „Namensschild“-Look zu vermeiden. Andere markieren Kreuzhaare mit hitze-löschbarem Stift – die Methode bewährt sich auch bei wiederholten Projekten.
magnetisch Stickrahmen for brother pe800
Fehler beheben: Wenn die Platzierung nicht passt
- Design zu tief/hoch: In der Software geringfügig rotieren (±5°) oder Radius anpassen und erneut mit Papier testen.
 
- Wellenbildung: Vlieslage prüfen. Soft-N-Sheer muss vollflächig kleben, Tear-Away sollte darunter tragen. Dehnung im Hoop vermeiden.
 
- Off-Center: Mittelpunkt am Shirt und am Ausdruck neu markieren, Laser/Tracing (bzw. manuelle Kreuzlinien) neu justieren.
 
- Kanten unklar: Wasserlösliche Folie war ggf. verknittert oder fehlte. Beim nächsten Mal frisch und plan auflegen.
 
mighty hoops for brother pr680w
Aus den Kommentaren: Häufige Fragen beantwortet
- Welcher Radius? Im Video: 102 mm (alternativ 4 inches). Mit Papierausdruck testen und anpassen.
 
- Tear-Away an Kleidung? Die Creatorin nutzt Soft-N-Sheer (sehr dünnes Cut-Away) gegen Kratzen am Hals; Tear-Away dient als zusätzliche Stabilisierung.
 
- Sprühkleber? 505 Temporary Fabric Spray Adhesive wird in den Kommentaren genannt.
 
- Ohne Laser? Mit sauber markierter Mitte, Papiervorlage und ggf. hitze-löschbarem Stift arbeiten; sorgfältig ausrichten und ggf. Maschine tracen lassen.
 
- Dateiformat? Export als DST oder PES, anschließend in Design Shop laden.
 
Community-Inspiration: Jemand eliminierte Sprungstiche durch Farbwechsel-Trick im Stitch-Ablauf; ein anderer empfiehlt Malerkrepp statt Pins für Papier-Vorlagen. Und: Wer mit einer Brother-Einzelnadel arbeitet, kann die „Stitching in a hole“-Methode recherchieren, um enger zu platzieren – im Video nicht gezeigt, aber als Hinweis in den Kommentaren genannt.
melco Stickmaschine
Material- und Tool-Liste (wie im Video genannt)
- Sweatshirt: Gildan 18000 (50% Baumwolle, 50% Polyester), Größe Medium
 
- Software: Embrilliance (freies BX-Workflow, Schrift Libby Jane 1.5 inch)
 
- Maschine & Rahmen: Melco, 5x5 Mighty Hoop
 
- Vliese: Soft-N-Sheer (dünnes Cut-Away), Tear-Away
 
- Topper: Wasserlösliche Folie
 
- Sonstiges: Pins, Sprühkleber, Schere, Papierausdruck
 
Hinweis: Fadenfarbe wird im Video nicht spezifiziert (wirkt hell/weiß). Version der Software: „free version“ laut Aussage.
Sicherheit & Sorgfalt
- Sprungstiche immer mit Topper als Schutz schneiden.
 
- Vor dem Start: Maschine ölen, Tracing ausführen, damit der Rahmen nicht getroffen wird.
 
- Pins restlos entfernen, bevor du die Nadel senkst.
 
Ergebnis: Ein sauberer, geschwungener Schriftzug, der der Kurve des Halsbündchens folgt – alltagstauglich, weich innen und optisch präzise.
