Perfekte Fadenspannung an der Stickmaschine: Der einfache 3:1-Test mit dem Buchstaben „I“

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Perfekte Fadenspannung an der Stickmaschine: Der einfache 3:1-Test mit dem Buchstaben „I“
Saubere, professionelle Stickerei beginnt mit der richtigen Fadenspannung. Dieses Tutorial führt dich Schritt für Schritt durch den einfachsten Test mit dem Buchstaben „I“ und zeigt, wie du die 3:1-Verteilung (Oberfaden – Spule – Oberfaden) auf der Rückseite sicher erkennst. Du erfährst, wie du Material und Rahmen vorbereitest, die Spannung in kleinen Schritten anpasst und dein perfektes Ergebnis dokumentierst.

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Table of Contents
  1. Warum Fadenspannung zählt
  2. Aufbau des Tension-Tests
  3. Schritt-für-Schritt: Spannung justieren
  4. Ergebnisse lesen: zu hoch, zu niedrig, genau richtig
  5. Dokumentieren & beibehalten
  6. Troubleshooting aus der Praxis
  7. Kurzcheck vor jedem Sticklauf
  8. Aus den Kommentaren: Häufige Fragen

Warum Fadenspannung zählt

Stickmaschinen nähen Stiche mit zwei Fäden: Oberfaden und Spulenfaden. Wenn die Spannung passt, greifen beide exakt ineinander – die Oberseite wirkt sauber und auf der Rückseite siehst du eine klare 3:1-Verteilung: außen je 1/3 Oberfaden, in der Mitte 1/3 Spulenfaden.

Man holding a black hooped fabric with red and white embroidery, demonstrating a finished tension test.
The presenter introduces the video's topic while holding a fabric hoop with successful tension test embroidery.

Falsche Spannung zeigt sich oft erst hinten. Vorn kann ein Stich noch gut aussehen, während auf der Rückseite der Spulenfaden überwiegt oder der Oberfaden zu stark „in die Mitte drängt“.

Close-up of embroidery showing bobbin thread pulling through to the top side, indicating bad tension.
An example of poor tension is displayed, where the white bobbin thread is visibly showing on the top surface of the embroidery.

Profi-Tipp:

  • Beurteile deine Tests immer auf der Rückseite. Nur dort erkennst du die 3:1-Verteilung sicher.

Die 3:1-Regel – kurz erklärt:

  • „Just right“: außen Oberfaden, innen Spule – je ein Drittel breit
  • „Zu hoch“: zu viel Spulenfaden auf der Rückseite

- „Zu niedrig/zu straff“: Oberfaden drängt zu weit in die Mitte

Graphic illustrating top thread tensioning: 'Too Loose', 'Too Tight', and 'Just Right!' with a 3:1 bobbin to top thread ratio.
A graphic explains the ideal 3:1 ratio for thread tension on the back of the fabric, showing examples of too loose, too tight, and just right.

Achtung:

  • Maschinenmodelle unterscheiden sich. Im Video wurde eine Brother SE600 benutzt, die Skalenwerte dienen nur als Beispiel. Dein optimaler Wert hängt von Material, Stabilizer und Garn ab.

Aufbau des Tension-Tests

Der Test ist schnell, materialsparend und funktioniert mit jedem Stoff-Stabilizer-Mix. Im Video: 3 oz Cutaway plus Canvas-Stoff.

Man holding up two pieces of black fabric: a 3oz cutaway stabilizer and a fabric canvas.
The presenter displays the two materials chosen for the tension test: a 3oz cutaway stabilizer and a piece of fabric canvas.

Materialwahl:

  • Stabilizer: 3 oz Cutaway (Beispiel im Video)
  • Stoff: Canvas oder ein echtes Projekt-Scrap
  • Ziel: realistische Schicht, wie sie später gestickt wird

Mastering the Hoop – so sitzt alles trommelfest:

  • Rahmen weit genug lösen, Stabilizer unten, Stoff oben einlegen
  • In allen Ecken gleichmäßig eindrücken

- Kein Spiel, keine Falten – der Stoff soll sich wie eine Trommel anfühlen

Man holding a Brother SE600 embroidery hoop, demonstrating its two parts.
The Brother SE600 embroidery hoop is presented, showing its components before hooping the fabric.
Man twisting the tension screw on the Brother SE600 hoop to loosen it.
The presenter twists the hoop's adjustment screw to loosen it, preparing to insert the fabric and stabilizer.
Hands pressing the outer hoop over the inner hoop with fabric and stabilizer to secure them.
Hands press the outer hoop firmly over the inner hoop, securing the stabilizer and fabric tautly inside.
Man tapping the hooped fabric which is taut like a drum, confirming correct hooping.
The presenter demonstrates the properly hooped fabric, tapping it to show it is taut like a drum, indicating it's ready for embroidery.

Profi-Tipp:

  • Teste auf Reststücken von echten Projekten. So triffst du die spätere Einlagestärke und Gewebesteifigkeit.

Selecting the Test Design:

  • Wähle den Buchstaben „I“ (alternativ „H“). Eine simple, geradlinige Form macht das Beurteilen der Rückseite leichter.

- Positioniere das „I“ oben links, damit Platz für mehrere Durchgänge bleibt.

Hand touching the touch screen of the Brother SE600 to select the letter 'I' for embroidery.
The presenter's hand selects the letter 'I' from the lettering options on the Brother SE600's touch screen.

Hinweis:

  • Komplexe Motive verwirren die Beurteilung. Für Spannungstests sind klare Linien unschlagbar.

Schritt-für-Schritt: Spannung justieren

Der Ablauf ist immer gleich: Test sticken, auf der Rückseite prüfen, Wert anpassen, neu testen.

1) Start mit hoher Spannung (Beispielwert 4)

  • Test sticken und die Rückseite betrachten

- Erwartung: zu viel Spulenfaden sichtbar (zu hohe Oberfadenspannung)

Hand adjusting the thread tension dial on the Brother SE600 machine to the number 4.
The thread tension dial on the Brother SE600 is adjusted to the '4' setting for the first test.

- Im Video: Einstellung 4 zeigt deutlich zu viel Spulenfaden – also zu hoch

Close-up of the back of the embroidered fabric showing excessive white bobbin thread, indicating tension setting 4 is too high.
The back of the fabric, embroidered with tension setting 4, reveals a large amount of white bobbin thread, signifying the tension is too high.

2) Starker Gegencheck – niedrige Spannung (Beispielwert 1)

  • Neues „I“ leicht versetzt sticken

- Erwartung: Oberfaden drängt zu weit in die Mitte – es fehlt Spulenanteil

Close-up of the back of the embroidered fabric showing red top thread encroaching into the middle, indicating tension setting 1 is too tight.
The back of the fabric with tension setting 1 shows the red top thread extending too far into the middle, indicating the tension is too tight.

3) Feintuning Richtung Mitte (Beispielwert 2)

  • Wieder leicht versetzt sticken
  • Ergebnis vergleichen: Wirkt es ausgeglichener als 4 und 1?

- Im Video: 2 ist besser als 4, aber noch zu viel Spulenfaden – also weiterhin zu hoch

Close-up of the back of the fabric displaying three embroidered lines with tension settings 4, 1, and 2, showing varying degrees of bobbin and top thread visibility.
The back of the fabric displays the results of tension settings 4, 1, and 2, allowing for a side-by-side comparison of different tension issues.

4) Optimalbereich finden (Beispielwert 1,5)

  • Nochmals sticken, Rückseite prüfen
  • Zielbild: 3:1 – außen Oberfaden, innen Spule – alle drei Bereiche etwa gleich breit

- Im Video: 1,5 trifft genau den Sweet Spot

Close-up of the back of the fabric showing four embroidered lines, with the last one (tension 1.5) demonstrating the perfect 3:1 ratio of bobbin to top thread.
The back of the fabric presents all four tension tests, with the final line (tension 1.5) clearly achieving the ideal 3:1 ratio of bobbin to top thread.

Achtung:

  • Die genannten Werte gelten im Video für Canvas + 3 oz Cutaway. Bei anderem Material wirst du andere Zahlen finden. Teste darum jedes Material-Setup.

Profi-Tipp:

  • Positioniere jedes Test-„I“ am Display etwas versetzt. So kannst du die Ergebnisse nebeneinander vergleichen, ohne Überstickungen.

magnetisch Stickrahmen for brother können das Einspannen erleichtern – wichtig bleibt aber auch hier, wirklich trommelfest zu arbeiten und jede Testreihe sauber versetzt zu platzieren.

Ergebnisse lesen: zu hoch, zu niedrig, genau richtig

So interpretierst du die Rückseite: - Zu hoch: Du siehst viel Spulenfaden, die Mitte dominiert. Lösung: Oberfadenspannung reduzieren (niedrigere Zahl).

- Zu niedrig/zu straff: Oberfaden drängt zu weit in die Mitte, Spulenfadenanteil ist zu klein. Lösung: Oberfadenspannung leicht erhöhen.

- Genau richtig (3:1): Außenstreifen Oberfaden sind so breit wie der mittlere Spulenstreifen, alle drei etwa gleich.

Kurzcheck:

  • Vorderseite ok? Gut – aber entscheidend ist die Rückseite.
  • Spürst du Spiel im Rahmen? Nochmals einspannen.
  • Testdesign wandert? Position am Display anpassen.

Wer mit snap hoop monster for brother oder anderen magnetischen Systemen arbeitet, sollte besonders auf das gleichmäßige Anpressen achten – ungleichmäßiger Druck verfälscht die Aussage des Tests.

Dokumentieren & beibehalten

Sichere deine Erkenntnisse direkt auf dem Teststück: Schreibe die getesteten Werte neben jede Linie (z. B. 4, 1, 2, 1,5). So hast du eine kleine Bibliothek für künftige Projekte mit ähnlichen Materialien.

Man writing the tension numbers (4, 1, 2, 1.5) next to each embroidered line on the test fabric.
The presenter marks the fabric with the corresponding tension settings (4, 1, 2, 1.5) next to each embroidered line for future reference.

Profi-Tipp:

  • Hebe pro Material-Familie (z. B. Sweat mit Cutaway, Hemd mit Tearaway) ein Testmuster auf. So startest du schneller ins echte Projekt.

Wenn du oft zwischen Maschinen/Marken wechselst – etwa von einer janome Stickmaschine zu einem anderen Modell – lohnt sich pro Gerät eine eigene Referenz. Kleine Unterschiede in Fadenweg und Zug ergeben schnell andere Optimalwerte.

Troubleshooting aus der Praxis

Aus der Community kommen immer wieder ähnliche Fragestellungen – hier die Essenz, bezogen auf das, was im Video gezeigt und in Kommentaren diskutiert wurde:

  • „Kaum Unterschied zwischen 1 und 4 – darf ich höher gehen?“

Wenn die Rückseite bei 4 noch immer zu wenig Spule zeigt, wurde in den Kommentaren empfohlen, in kleinen Schritten bis 5 oder 6 weiterzutesten – immer auf Reststücken und mit Blick auf das 3:1-Bild.

  • „Wechselt das Material, wechselt die Spannung?“

Ja. Garnsorten und -marken sowie Stabilizer beeinflussen die optimale Spannung. Daher lohnt sich ein kurzer Test bei jedem Wechsel.

  • „Inkonstante Ergebnisse – mal gut, mal schlecht?“

Prüfe das Einspannen (trommelfest), den korrekt eingelegten Spulenkorb, sauberes Einfädeln und entferne Flusen. Schon kleine Abweichungen addieren sich.

  • „Mein Projekt ist schwer zu testen (z. B. Gürtel/Band)“

Der im Video gezeigte Ansatz bleibt gültig: Teste zuerst auf einem vergleichbaren Sandwich (Stoff + Stabilizer), dokumentiere die Nähe zum Zielbild und übertrage den Wert. Beim eigentlichen Stück lieber vorsichtig mit minimalen Korrekturen arbeiten.

Wer mit speziellen Rahmen arbeitet – etwa babylock Stickrahmen oder modularen Systemen – sollte stets das Handling beachten: Jede Kippbewegung beim Einspannen kann Falten erzeugen und die Aussage des Tests verfälschen.

Achtung:

  • Der Test im Video nutzt den Buchstaben „I“. Komplexe Designs mit dichtem Fill wirken stärker materialabhängig. Nimm den „I“-Test als Baseline und justiere nur bei Bedarf nach.

brother pe900 Stickrahmen werden häufig nachgefragt. Unabhängig vom Rahmen gilt: Entscheidend ist das saubere, wiederholbare Testverfahren und die 3:1-Kontrolle auf der Rückseite.

Kurzcheck vor jedem Sticklauf

  • Rahmen trommelfest? Oberfläche glatt? Wenn nein: neu einspannen.
  • Schneller „I“-Test auf Scrap durchführen – besonders nach Garn-, Nadeln- oder Materialwechsel.
  • 3:1-Bild geprüft? Dann los.

Wer mit Industriemaschinen oder Mehrnadel-Systemen arbeitet (z. B. tajima Stickrahmen), profitiert ebenfalls vom „I“-Test – die Logik bleibt identisch, nur die Anzahl der Fäden/Stationen steigt. Lieber wenige, saubere Testläufe je Nadel als Rätselraten am finalen Stück.

Aus den Kommentaren: Häufige Fragen

  • „Muss ich die Spulenspannung auch verändern?“

Im gezeigten Vorgehen wird über die Oberfadenspannung gearbeitet. Der 3:1-Test hilft dir zu erkennen, ob das reicht. Spulenspannung wird in vielen Fällen selten angefasst – wenn du sie verstellst, dokumentiere das unbedingt und teste erneut.

  • „Warum zeigt mein Stoff plötzlich Spulenfaden?“

Ursachen können Materialwechsel, anders gespannter Rahmen oder ein neu eingesetzter Spulenkorb sein. Der schnelle „I“-Test deckt das auf – dann in kleinen Schritten nachjustieren.

  • „Welche Zahl ist ‚normal‘?“

Es gibt keine Universallösung. Im Video war 1,5 auf Canvas + 3 oz Cutaway ideal. Notiere deine Ergebnisse, dann findest du schneller zurück in den Optimalbereich.

  • „Hilfen bei Baby Lock, Bernina & Co.?“

Unabhängig von Marke/Modell ist der Rückseiten-Blick entscheidend. Magnetische Systeme wie bernina magnetisch Stickrahmen oder Lösungen für Baby Lock funktionieren, solange die Einspannung wirklich glatt und stabil bleibt. Wer Serien mit dem Modell brother nq1700e stickt, profitiert ebenso von der Testroutine.

Wenn du spezielle Rahmen nutzt (z. B. snap hoop monster for brother), plane genug Platz für versetzte Teststiche ein. Das erleichtert den direkten Vergleich – genau so wie im Video gezeigt.

Fazit

Die perfekte Fadenspannung ist kein Ratespiel, sondern ein klarer, schneller Prozess:

  • Einspannen wie eine Trommel
  • Buchstabe „I“ als Referenzmotiv
  • In sinnvollen Schritten testen (hoch – niedrig – Mitte – Feintuning)
  • Rückseite beurteilen (3:1) und dokumentieren

Mit diesem Ablauf erhältst du reproduzierbare Ergebnisse – unabhängig von Maschine, Garn oder Material. Bleib bei der Routine, dann sehen deine Designs schon bald so sauber aus wie im Beispiel.

Übrigens: Auch bei Zubehör und Spezialrahmen – von babylock Stickrahmen bis hin zu Systemen für Mehrnadelmaschinen – gilt: Der „I“-Test bleibt die schnellste Abkürzung zur optimalen Spannung.