Zweifach-Sticktag: Einen Brother NQ1700E-Schmetterling und ein PE900-Kartenprojekt parallel laufen lassen – ohne den Überblick zu verlieren

Hinweis zum eingebetteten Video: Dieser Beitrag basiert auf dem Video „Machine Embroidery Vlog: Running Brother NQ1700E & PE900 Simultaneously“ vom Kanal „Kathy's Jewelry and Crafts“, ist aber als eigenständige, schrittweise Anleitung geschrieben.

Wenn du dich schon immer gefragt hast, ob du zwei Stickprojekte gleichzeitig laufen lassen kannst – oder direkt auf Karton sticken kannst, ohne ihn zu zerstören – ist diese Anleitung für dich. Wir begleiten eine reale Session, in der eine Maschine einen 3,5-Stunden-„Stained Glass“-Schmetterling stickt, während die andere parallel eine Geburtstagskarte aus Karton produziert.

Du siehst, wie du Stickzeiten ausbalancierst, ständige Farbwechsel im Griff behältst und typische Faden- und Kartonprobleme vermeidest – damit du den Tag nicht mit „Maschinen babysitten“ verbringst, sondern wirklich produktiv arbeitest.

Was du lernst

• Wie du einen Multi-Maschinen-Workflow planst und steuerst, ohne Farbwechsel zu verpassen.
• Wie du einen komplexen „Stained Glass“-Schmetterlings-Wandhänger auf Canvas einrichtest und anschließend dekorativ einrahmst.
• Wie du ein „Happy Birthday“-Design direkt auf Karton stickst, ohne dass der Karton reißt.
• Wie du Software nutzt, um Designs kabellos an eine kompatible Stickmaschine zu senden.
• Wie du Fadenrisse, Ausfransen und leichte Wellenbildung früh erkennst und behebst, bevor ein Langläufer ruiniert wird.

Zwei Maschinen gleichzeitig managen

Zwei Stickmaschinen parallel laufen zu lassen, klingt nach Effizienz – funktioniert aber nur, wenn du Timing und Wege planst. In der Referenz-Session stickt eine Maschine einen großflächigen Schmetterlings-Wandhänger mit hoher Stichzahl, während die andere eine relativ kurze Geburtstagskarte auf Karton übernimmt.

Der Kern des Setups: Das lange, komplexe Design läuft im Hintergrund weitgehend selbstständig, während du am kürzeren Kartenprojekt öfter eingreifst. So starrst du nicht nur auf Fortschrittsbalken, sondern bewegst dich gezielt zwischen den Maschinen und Aufgaben.

Überblick: Was läuft auf welcher Maschine?

Auf der ersten Maschine läuft ein „Stained Glass“-Schmetterlings-Wandhänger mit einer geschätzten Stickzeit von rund 162 Minuten und 15 Farbwechseln. Das bedeutet viele Stopps, Starts und Garnwechsel – Planung ist hier entscheidend. Auf der zweiten Maschine stickt ein „Happy Birthday“-Kartenmotiv auf Karton mit einer Anzeige von ca. 21 Minuten Stickzeit – ideal als Begleitprojekt, während der Schmetterling durchläuft.

Aus der Live-Moderation wird klar: Fadenrisse und Farbwechsel bestimmen deinen Rhythmus stärker als die nackte Stichzeit. Du läufst oft hin und her, weil die eine Maschine zum Farbwechsel anhält, während die andere gerade einen Abschnitt fertigstellt oder umgekehrt.

Brother NQ1700E und PE900 positionieren

Die Maschinen stehen so, dass die Bedienerin sich schnell zwischen ihnen drehen kann; ein Garnständer steht in Reichweite, Schere oder Fadenschere liegen griffbereit. Auf der einen Maschine arbeitet der Schmetterling auf Canvas im Standard-Stickrahmen, auf der anderen wird Karton „schwimmend“ auf Vlies fixiert und bestickt.

Warnhinweis: Halte Hände, Ärmel und Werkzeuge vom bewegten Nadel- und Rahmenbereich beider Maschinen fern. Stoppe die Maschine immer, bevor du Stoff glattstreichst, Sprungstiche schneidest oder Fäden entfernst – Stichverletzungen und Kollisionen mit dem Rahmen sind sonst vorprogrammiert.

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Workflow: Du musst keine Bekleidung nähen können, um solche Projekte umzusetzen. Entscheidend ist, dass du Einspannen, Vlies und die Reaktionen der Maschine verstehst – also was zu tun ist, wenn die Maschine stoppt oder eine Meldung anzeigt. Gerade für Hobbyanwender, die „nur hübsche Sachen sticken“ wollen, ist das beruhigend.

Viele fragen sich bei zwei parallelen Motiven: „Wo ist die Maschine gerade im Motiv?“ Hier sind die Anzeigeelemente auf dem Bildschirm dein bester Freund – Fortschrittsbalken, Farbliste und das kleine Fadenkreuz im Vorschaufenster zeigen dir, welcher Bereich gerade gestickt wird und wie viele Minuten bis zum nächsten Stopp bleiben.

In Multi-Maschinen-Setups suchen viele Anwender irgendwann Wege, das Einspannen zu beschleunigen und reproduzierbar zu machen. Spätestens dann lohnt sich ein Blick über die einfachen Rahmen hinaus, hin zu spezialisierten Optionen wie Stickrahmen für Stickmaschine, wenn dein Grundprozess zuverlässig läuft.

Stickzeiten und Farbwechsel ausbalancieren

Das Schmetterlingsmotiv ist lang, läuft zwischen den Farbwechseln aber relativ selbstständig. Die Geburtstagskarte ist kürzer, hält aber bewusst oft für Farbblöcke an. Die Farben wurden in der Software sortiert, das Kartenmotiv stoppt jedoch trotzdem bei jedem Farbblock.

Ein praxistauglicher Rhythmus sieht so aus:

• Langes Schmetterlingssegment starten.
• Zur Kartenmaschine gehen und die Karte starten oder fortsetzen.
• Hält eine Maschine wegen Farbwechsel oder Fadenriss an, kümmerst du dich um sie, während die andere weiterstickt.

Viele Stickende berichten, dass an solchen Tagen selbst der Fitness-Tracker auf seine Schritte kommt – du gehst ständig zwischen den Maschinen hin und her. Plane deinen Arbeitsplatz so, dass du dich schnell und sicher bewegen kannst, ohne über Kabel, Garnkonen oder Rahmen zu stolpern.

Projekt 1: „Stained Glass“-Schmetterlings-Wandhänger

Dieses Projekt ist ein detailliertes Schmetterlingsmotiv auf Canvas, das anschließend in einen dekorativen Holzrahmen eingespannt und als Wandhänger genutzt wird. Die Maschine zeigt etwa 162 Minuten und 15 Farbwechsel an; real kommt man – inklusive Stopps und Fadenproblemen – auf rund dreieinhalb Stunden.

Den richtigen Stickrahmen und Stoff wählen

Der Schmetterling wird auf einem stabilen Stoff (Canvas) in einem Standard-Stickrahmen (im Video fallen gängige Größen wie 5x7) gestickt. Canvas ist für „Stained Glass“-Designs ideal, weil es dichte Stickflächen trägt und beim Einrahmen die Form hält.

Warum Canvas hier gut funktioniert:

• Es verzieht sich kaum, selbst bei dichten Füllungen.
• Es hat genügend Stand, um im Deko-Stickrahmen nicht durchzuhängen.
• Es hält die lange Stickzeit aus, ohne sich auszudehnen.

Wenn du auf leichtere Stoffe gehst, brauchst du meist mehr Stabilisierung oder eine angepasste Einspannstrategie, um Wellen und Falten zu vermeiden. Wer oft für Deko-Hoops arbeitet, steigt irgendwann von einfachen Kunststoffrahmen auf Optionen wie einen Magnetrahmen 5x7 für brother um – gerade wenn es um schnelleres Wieder-Einspannen und weniger Verzug bei Serien geht.

Hohe Stichzahlen und viele Farbwechsel im Griff behalten

Die 15 Farbwechsel des Schmetterlings sind die größte Management-Herausforderung. Auf dem Bildschirm siehst du sowohl die Restzeit als auch die Liste der kommenden Farben – damit kannst du entscheiden, wann du dich kurz entfernst und wann du besser in der Nähe bleibst.

Schnellcheck vor dem Start:

• Prüfe, ob Rahmengröße und Ausrichtung auf dem Bildschirm zu deinem eingespannten Stickrahmen passen.
• Kontrolliere, ob die Farbreihenfolge auf dem Bildschirm zu den Garnkonen passt, die du bereits bereitgelegt hast.

Lange Designs können sich endlos anfühlen – besonders, wenn Fadenrisse dich zum ständigen Neu-Einfädeln zwingen. Eine saubere Fadenführung und ein externer Garnständer für große Konen helfen, Reibung und Ausfransen im Fadenweg zu reduzieren.

Versteckte Verbrauchsmaterialien & Vorbereitung

Im Video siehst du hauptsächlich die laufende Maschine, aber ein paar unsichtbare Details entscheiden darüber, ob ein Langläufer sauber durchläuft. Vor einem mehrstündigen Motiv solltest du Folgendes abhaken:

• Oberfaden/Unterfaden-Kombination: Ein etwas feinerer Unterfaden als der Oberfaden sorgt oft für ein gleichmäßiges Stichbild ohne „Wulst“. Für Wandhänger, bei denen die Rückseite verdeckt ist, reicht meist eine einheitliche Unterfadenfarbe (oft hell).
• Nadelwahl: Für dichte Designs auf Canvas empfiehlt sich eine frische, scharfe Sticknadel. Siehst du Ausfransen oder wiederholte Risse, ist ein Nadelwechsel oft die schnellste Lösung.
• Vliesauswahl: Unter Canvas wird meist ein mittel- bis schweres Cut-Away- oder Tear-Away-Stickvlies eingesetzt, um die dichten Stiche zu tragen. Bei leichteren oder elastischeren Stoffen können zwei Lagen nötig sein.
• Obervlies (Topping): Für diese Canvas-Stickerei ist kein Topping nötig. Auf strukturierten oder Flor-Materialien verhindert ein wasserlösliches Obervlies jedoch, dass Stiche „einsinken“.
• Kleinteile: Halte Fadenschere, Ersatznadeln, Pinsel oder Pinselchen für Flusen und ggf. einen kleinen Schraubendreher bereit. Regelmäßiges Reinigen des Greifer-/Spulenbereichs während langer Läufe beugt Spannungsproblemen vor.

Vorbereitungs-Checkliste (Schmetterlingsprojekt)

• Canvas mit geeignetem Stickvlies straff im Stickrahmen eingespannt.
• Richtige Rahmengröße auf dem Maschinendisplay gewählt.
• Neue Sticknadel korrekt eingesetzt und festgezogen.
• Unterfaden sauber aufgespult und korrekt eingelegt.
• Alle Schmetterlingsfarben in Stickreihenfolge bereitgestellt.

Im Holzrahmen einspannen

Ist der Schmetterling fertig, wird der Stoff aus dem Maschinenrahmen genommen und in einen dekorativen Holzstickrahmen gespannt. Das Motiv wird sauber zentriert, die Schraube angezogen und der überschüssige Stoff auf der Rückseite zurückgeschnitten oder sauber eingeschlagen.

Qualitätskontrolle vor dem Einrahmen:

• Prüfe rund um dichte Bereiche auf Wellenbildung; leichte Wellen lassen sich oft durch vorsichtiges Bügeln von der Rückseite (mit Presslappen) entspannen.
• Kontrolliere auf lose oder ausgelassene Stiche und schneide Sprungstiche an der Vorderseite weg.

Wenn du solche Wandrahmen in Serie produzierst, lohnt sich eine reproduzierbare Lösung für das eigentliche Sticken. Manche Stickereien setzen dann auf eine Einspannstation oder optimierte Vorrichtungen; andere wechseln auf ein stabileres Rahmensystem oder eine Stickrahmen für Stickmaschine-Variante, die Positionierung und Zug gleichmäßiger macht.

Projekt 2: Sticken auf Karton

Das zweite Projekt ist eine „Happy Birthday“-Karte, direkt auf festem Karton gestickt. Die Maschine zeigt etwa 21 Minuten Stickzeit; dazu kommen mehrere Farbwechsel für Buchstaben und Ballons.

Text in Embrilliance anlegen

Text und einfache Grafikelemente werden in der Sticksoftware vorbereitet und anschließend an die Maschine übertragen. Das Design nutzt mehrere Farben – z. B. Pink für einen Buchstaben, Blau für Luftballons usw. – und die Farbblöcke sind bewusst getrennt aufgebaut.

In der Praxis funktionieren einfache, offene Stickschriften mit geringerer Stichdichte auf Karton deutlich besser, weil sie den Karton nicht „perforieren“ und Risse vermeiden helfen.

Kabellose Übertragung an den Brother PE900

Das Kartenmotiv wird kabellos vom Rechner mit Embrilliance an den PE900 gesendet. Auf der Maschine erscheint das Motiv im Bildschirm, bereit zur Ausrichtung und zum Start.

Der Vorteil: Du musst keinen USB-Stick hin- und herstecken – besonders angenehm, wenn du ohnehin schon zwischen zwei Maschinen pendelst. Ist das Design auf der Maschine, kannst du Position und Ausrichtung prüfen und sicherstellen, dass der gewählte Stickrahmen korrekt erkannt ist.

Wenn du häufig kleine Kartenmotive oder andere flache Materialien wechselst, kann ein Magnetrahmen für brother pe900 eine sinnvolle Option sein, um Ein- und Ausspannen zu beschleunigen.

Tipps zum Sticken auf Karton ohne Risse

Karton verhält sich anders als Stoff: Jeder Nadelstich ist im Prinzip ein kleiner Schnitt. Zu dichte Designs verwandeln deine Karte schnell in eine Abrisskante. Im Referenzprojekt liegt der Karton „schwimmend“ auf einem Vlies im Stickrahmen, das ihn unterstützt, ohne die Kartonkanten zu quetschen.

Warum „Floating“ hilft:

• Eingespannt wird nur das Stickvlies, nicht der Karton selbst.
• Die Fadenspannung liegt hauptsächlich auf dem Vlies, der Karton bleibt flach und knickt seltener.

Schnellcheck vor dem Start auf Karton:

• Ziehe vorsichtig am Karton – er soll fest am Vlies haften, aber nicht verzogen sein.
• Achte darauf, dass der gesamte Stickbereich auf Karton vollständig vom Vlies darunter gestützt wird.

Warnhinweis: Beim Schneiden von Sprungstichen auf Karton die Maschine immer vollständig anhalten und eine kleine, scharfe Schere verwenden. Wenn du im laufenden Stichvorgang schneidest, kann der Karton reißen – und du bringst Finger und Schere gefährlich nah an die Nadel.

Ablauf-Checkliste (Kartenprojekt)

• Karton sauber und plan auf Vlies im Stickrahmen fixiert („schwimmend“).
• Design so positioniert, dass alle Stiche innerhalb der Kartenfläche liegen.
• Garnfarben für Buchstaben/Ballons griffbereit sortiert.
• Maschinen­geschwindigkeit auf ein moderates Tempo für Karton reduziert.
• Unbekannte Designs vorher testweise auf Restkarton sticken.

Typische Probleme und Lösungen

Selbst mit guter Vorbereitung können lange Designs und „ungewöhnliche“ Materialien wie Karton zickig werden. Die Session zeigt einige wiederkehrende Probleme – und praktikable Ansätze, wie du sie schnell in den Griff bekommst.

Mit Fadenrissen umgehen

Beim Schmetterlingsprojekt treten Fadenrisse auf, die mutmaßlich mit einer bestimmten Garnmarke und deren Verhalten im Fadenweg zusammenhängen. Teilweise franst der Faden im Maschinenweg aus und reißt dann wiederholt.

Symptom → Ursache → Schnelltest → Lösung → Alternative

1. Symptom: Der Oberfaden reißt immer wieder an derselben Motivstelle.
   • Wahrscheinliche Ursache: Ausfransen durch raue Stellen im Fadenweg, stumpfe Nadel oder minderwertiges Garn.
   • Schnelltest: Ein längeres Stück Garn von Hand durch die Fadenführung ziehen – spürst du Haker? Den Fadenbruch unter der Lupe ansehen: ist die Spitze fusselig?
   • Lösung: Maschine vollständig neu einfädeln, Nadel ersetzen und Spulenposition bzw. Abrollrichtung prüfen. Hängt der Faden auf einer großen Kone, sollte er über einen Garnständer laufen, damit er sauber abgegeben wird.
   • Alternative: Eine andere Garnmarke oder ein anderes Spulenlos testen; viele Sticker stellen fest, dass hochwertige Stickgarne bei Langläufern deutlich weniger Risse verursachen.
2. Symptom: Fadenrisse vor allem bei schnellen Kurven oder in sehr dichten Flächen.
   • Wahrscheinliche Ursache: Oberfadenspannung etwas zu hoch oder Motivdichte an der Grenze.
   • Schnelltest: Maschinen­geschwindigkeit kurzzeitig reduzieren und beobachten, ob die Risse aufhören.
   • Lösung: Tempo reduzieren und – falls die Maschine das vorsieht – die Oberfadenspannung leicht nach Anleitung verringern.
   • Alternative: Für künftige Projekte Designs mit etwas geringerer Dichte wählen oder die Dichte in der Software anpassen.

Wenn du dich regelmäßig mit Fadenrissen auf derselben Maschine herumschlägst, lohnt sich ein Blick auf dein Einspann- und Stabilisierungs­konzept. Stoff, der sich im Stickrahmen bewegt, erzeugt zusätzliche Zugkräfte im Fadenweg. Ein stabilerer Rahmen oder ein Magnet-Stickrahmen kann hier helfen, das Material ruhiger zu führen.

Warum Garnqualität zählt

Garn, das stark fusselt, ungleichmäßig dick ist oder schlecht gewickelt wurde, verursacht:

• Mehr Reibung im Fadenweg.
• Mehr Flusen in Spannungsscheiben und Greiferbereich.
• Ein unruhiges Stichbild, besonders bei langen Designs.

Kleine Wartungsroutinen:

• Den Spulen-/Greiferbereich regelmäßig reinigen, besonders nach fusseligem Garn.
• Garn vor Staub und direkter Sonneneinstrahlung geschützt lagern.
• Spulen aussortieren, die immer wieder ausfransen oder reißen – auch wenn sie noch „voll“ aussehen.

Setup-Details und Entscheidungsbaum

Bevor du auf einer der beiden Maschinen auf „Start“ drückst, helfen ein paar strukturierte Entscheidungen zu Vlies, Einspannen und Maschineneinsatz. Viele typische Probleme lassen sich so im Vorfeld vermeiden.

Setup-Checkliste (für beide Projekte)

• Passende Rahmengröße für jedes Projekt gewählt und korrekt an der Maschine eingerastet.
• Stoff oder Karton mit geeignetem Stickvlies unterstützt.
• Nadeldicke und -zustand geprüft; im Zweifel Nadel ersetzen.
• Fadenweg auf Haker geprüft; Garnständer richtig positioniert, wenn Konen genutzt werden.
• Designs geladen, Ausrichtung und Drehrichtung auf dem Bildschirm kontrolliert.

Entscheidungsbaum: Material, Vlies und Einspannen

Nutze diesen einfachen Entscheidungsbaum bei ähnlichen Projekten:

• Wenn dein Material steif und nicht dehnbar ist (Canvas, Karton)
  • dann reicht meist eine Lage mittelschweres Vlies, und du kannst das Material schwimmend verarbeiten, wenn es beim Einspannen knicken würde.
• Wenn dein Material leicht oder leicht elastisch ist (Patchwork-Baumwolle, leichter Twill)
  • dann verwende mindestens eine Lage Cut-Away- oder Tear-Away-Vlies und spanne Stoff und Vlies gemeinsam ein.
• Wenn dein Design eine sehr hohe Stichzahl oder Dichte hat (wie der Stained-Glass-Schmetterling)
  • dann kombiniere einen robusten Stoff mit einem stabilen Vlies und reduziere bei Bedarf die Stickgeschwindigkeit.
• Wenn sich Einspannen instabil anfühlt oder sich Stoff/Karton beim Sticken sichtbar verschiebt
  • dann spanne neu mit mehr Spannung ein, nutze temporären Sprühkleber oder erwäge ein sichereres Rahmensystem, das zu deinem Maschinentyp passt.

Wer zuhause regelmäßig komplexe Motive auf einer reinen Stickmaschine läuft, denkt irgendwann über Mehrnadel-Systeme nach, um Farbwechsel und Kleinserien effizienter zu machen. Einige Hersteller bieten entsprechende Mehrnadel-Stickmaschinen an – interessant wird das, wenn du dauerhaft an die Grenzen von Ein-Nadel-Workflows kommst.

Wenn du speziell mit einer PE-Serie arbeitest und beim Einspannen mehr Optionen suchst, lohnt sich auch ein Blick auf Stickrahmen für brother PE900, abgestimmt auf deine typischen Projektgrößen und Materialien.

Warnhinweis: Beim Arbeiten mit magnetischem Zubehör oder Magnetrahmen: Finger von den Quetschbereichen fernhalten, wenn die Magnete zusammenschnappen. Magnetische Teile nicht in der Nähe empfindlicher Elektronik oder Datenträger lagern. Magnete immer seitlich voneinander wegschieben statt sie frontal auseinanderzuziehen – so verringerst du das Risiko eines ruckartigen Lösens und eingeklemmter Haut.

Einspannen optimieren & Workflow ausbauen

Wiederholst du Projekte wie den Schmetterlings-Wandhänger oder die Geburtstagskarte häufiger, können kleine Upgrades bei Rahmen und Einspanntechnik die Rüstzeit deutlich reduzieren und die Reproduzierbarkeit erhöhen. Im Video werden Standardrahmen genutzt; viele Sticker verfeinern diesen Teil ihres Prozesses mit der Zeit.

Wann sich Rahmen-Upgrades lohnen

Wenn du denselben Rahmentyp den ganzen Tag neu bestückst oder ständig damit kämpfst, Karton und Stoff absolut plan zu halten, ist es Zeit, über spezialisierte Einspannhilfen nachzudenken. Viele wechseln von einfachen Kunststoffrahmen auf Lösungen, die:

• das Ausrichten von Designs erleichtern,
• eine gleichmäßigere Spannung bringen,
• und das Einspannen auf Serienniveau beschleunigen.

Für PE-Modelle kann ein Magnetrahmen für brother pe900 interessant werden, sobald dein Grundprozess sitzt und du flache Teile wie Karten, Patches oder kleine Schilder schneller und reproduzierbar einspannen möchtest.

Wenn du hauptsächlich auf Heimmaschinen arbeitest und dir zunächst eine solide Basis schaffen willst, ist es ein guter Start, dich einmal quer durch passende Stickrahmen für Stickmaschine für deine häufigsten Rahmengrößen und Stoffarten zu testen – bevor du in größere Systeme investierst.

Ergebnisse & Übergabe

Am Ende der Session ist die Geburtstagskarte sauber auf Karton gestickt und der Schmetterlings-Wandhänger im Holzstickrahmen eingespannt. Die Bedienerin erwähnt, dass der Schmetterling etwa dreieinhalb Stunden gedauert hat und scherzt, dass sie dieses Motiv vermutlich kein zweites Mal sticken wird – eine gute Erinnerung daran, Stichzahl und Farbwechsel immer vorab zu prüfen.

Qualitätskontrolle vor dem „Fertig“-Stempel:

• Karte: Ist der Karton irgendwo eingerissen oder stark perforiert? Sind Schrift und Ballons gut lesbar, sauber ausgefüllt und optisch gerade ausgerichtet?
• Schmetterling: Deckt die Stickerei gleichmäßig? Gibt es starke Wellen oder Zug? Stimmen Konturen und Ränder, bevor du endgültig einspannst?

Wenn du ähnliche Stücke verschenken oder verkaufen willst, dokumentiere deine erfolgreichen Einstellungen – Vliestyp, Nadel, Garnmarke, Rahmengröße. So kannst du Ergebnisse reproduzieren, ohne jedes Mal neu testen zu müssen. Viele führen dazu ein einfaches Notizbuch oder eine digitale Liste.

Mit zunehmender Projektkomplexität lohnt es sich, zwischen „Teststick“ und „Produktion“ zu unterscheiden. Neue Kartendesigns kannst du zunächst auf Restkarton testen, bevor du hochwertigere Rohlinge verwendest. Sobald du regelmäßig mit zwei Maschinen parallel arbeitest, kann es ein natürlicher nächster Schritt sein, deinen Workflow mit passenden brother nq1700e-Zubehörteilen und durchdachtem Rahmensetup weiter zu professionalisieren.

Mit bewusster Vorbereitung, klaren Qualitätschecks und einem einfachen Notfallplan kannst du einen langen Schmetterlings-Wandhänger und ein schnelles Kartenprojekt entspannt nebeneinander laufen lassen – und es wirklich genießen, beiden Motiven beim „Lebendigwerden“ zuzuschauen."