Table of Contents
- Primer: Was du mit der Kappenfunktion erreichst
- Vorbereitung: Komponenten, Dateien und Arbeitsplatz
- Setup: Cap-Funktion am Computer aktivieren
- Mechanik: Cap-Driver und Cap-Station montieren
- Einspannen: Kappe sauber in den Cap-Rahmen setzen
- Maschineneinrichtung: Design, Farben, Position
- Ablauf: Sticken, Entfernen und Ergebnis prüfen
- Qualitätskontrolle: Zwischenchecks für saubere Ergebnisse
- Troubleshooting: Typische Symptome und Abhilfe
- Ergebnis & Weiterverwendung
1 Primer: Was du mit der Kappenfunktion erreichst
Kappen sind gewölbt, stabil und besitzen eine Schweißbandkante – all das erfordert spezielle Halterungen und Bewegungsbahnen. Die Kappenfunktion der Maschine stellt den passenden Arbeitsbereich bereit, verhindert Kollisionen mit der Kappenkrempe und ermöglicht die Bewegung entlang des Rahmenrandes zum Prüfen der Platzierung. Das Ziel: eine straffe, verzugsarme Fixierung der Kappe und ein exakt platziertes Design ohne Crash.
1.1 Wann diese Methode ideal ist
- Wenn du feste Baseballcaps besticken willst, die sich sauber über einen zylindrischen Rahmen legen lassen.
- Wenn du reproduzierbare Ergebnisse zwischen mehreren Kappen brauchst und daher auf definierte Anschläge und Verriegelungen setzt.
- Wenn dein Motiv innerhalb 280 × 75 mm liegt – in diesem Bereich kann die Maschine für Kappen sicher arbeiten.
1.2 Grenzen und Voraussetzungen
- Designs außerhalb des Arbeitsbereichs riskieren Nadelkollisionen.
- Ohne aktivierte Cap-Funktion stimmt die Bezugsebene nicht – die Maschine interpretiert den falschen Rahmen.
- Ein alternativer Rahmen wie ein Magnetrahmen für Stickmaschine kommt für flache Textilien in Frage, ersetzt bei Kappen aber nicht den gezeigten zylindrischen Aufbau.
2 Vorbereitung: Komponenten, Dateien und Arbeitsplatz
Bevor du schraubst oder einspannst, verschaff dir einen Überblick über die Teile, die mit der Maschine geliefert werden: vier Kappenrahmen, eine Cap-Station (zum Einspannen auf dem Tisch), zwei Cap-Driver (für die Maschine) und insgesamt acht Klammern.

Die Cap-Station und die Cap-Driver bilden zusammen den Prozess: Erst wird die Kappe auf der Station in den Rahmen gesetzt, dann wird der Rahmen an der Maschine am Cap-Driver befestigt. Ein genauer Blick auf Station und Driver hilft, Bauweise und Verriegelungen zu verstehen.

2.1 Komponenten-Check
- 4 Cap-Frames (Kappenrahmen) – jeweils mit Locking Band.
- 1 Cap-Station – mit drei Verriegelungen und einer Führung.
- 2 Cap-Driver – werden an der Maschine auf die Linearschiene geschoben.
- 8 Klammern – laut Übersicht im Lieferumfang.
2.2 Dateien & Strom
- Stickdatei auf USB-Datenträger kopieren.
- Maschine vollständig montieren und einschalten.
2.3 Arbeitsplatz
- Stabiler Tisch für die Cap-Station, genügend Platz für die Einspannbewegung.
- Beleuchtung so ausrichten, dass du Verriegelungen und Bandführung gut siehst.
Profi-Tipp: Wer häufig caps und Flats wechselt, spart Zeit, wenn die Cap-Station dauerhaft am Tisch verbleibt und der USB-Stick eine schlanke Ordnerstruktur hat, in der neue Motive getrennt von geprüften Produktionsdateien liegen.
Kurzcheck
- Alle Cap-Komponenten vorhanden?
- USB mit passender Datei bereit?
- Tisch frei und rutschfest?
3 Setup: Cap-Funktion am Computer aktivieren
Bevor du mechanisch montierst, stell die Maschine in den Kappenmodus um. Navigiere auf dem Bildschirm zu Schritt 4, wähle die Cap-Funktion und bestätige zweimal.

Sobald die Funktion aktiv ist, zeigt die Maschine den Arbeitsbereich: 280 mm Breite und 75 mm Höhe. Diese Anzeige ist die verbindliche Grenze für dein Motiv auf Kappen.

3.1 Warum zuerst die Software?
- Die Maschine kennt damit den richtigen Rahmen-Typ.
- Bewegungsprüfungen (z. B. Randabfahrt) beziehen sich auf den Kappenrahmen.
- Falsche Reihenfolge kann zu Fehlermeldungen oder Kollisionen führen.
3.2 Was du sehen sollst
- Bestätigung der Cap-Funktion.
- Grafik des Arbeitsbereichs 280 × 75 mm.
Achtung Wer ohne aktivierte Cap-Funktion montiert, riskiert später ein fehlerhaftes Nullpunktverhalten. Ein späteres Umschalten ist möglich, aber doppelte Arbeit. Ein mighty hoop Magnetrahmen mag bei flachen Teilen tolerant sein; bei Kappen ist der korrekte Modus essenziell.
Kurzcheck
- Cap-Funktion ist aktiv (Anzeige vorhanden)?
- Arbeitsbereich wird korrekt angezeigt?
4 Mechanik: Cap-Driver und Cap-Station montieren
Zuerst die Cap-Driver an der Maschine: Achte auf die richtige Orientierung – die vier Lager müssen nach oben zeigen. Schiebe den Driver über die Lineareinheit unter dem Tubus, sodass die vier Lager sauber auf der Welle laufen. Prüfe die Leichtgängigkeit durch Vor- und Zurückbewegen.

Führe den Driver präzise auf die Welle und kontrolliere, ob kein Klemmen auftritt.

Sichere den Driver mit zwei Inbusschrauben am Maschinenträger und zieh sie gleichmäßig fest. Ein sanfter, aber bestimmter Anzug sorgt für Stabilität ohne Lagerverklemmen.

Danach die Cap-Station am Tisch befestigen: Positionieren, Schraube(n) anziehen, Stabilität prüfen – die Station darf nicht wackeln.

4.1 Warum diese Reihenfolge?
- Mit montiertem Driver kannst du später das eingerastete Gefühl besser beurteilen.
- Eine feste Station verhindert Verziehen der Kappe beim Einspannen.
4.2 Entscheidung: Wann nachziehen?
Wenn der Driver nicht seidenweich läuft, ist er entweder falsch ausgerichtet oder zu fest verschraubt. In dem Fall minimal lösen und neu ausrichten.
Kurzcheck
- Driver leichtgängig auf der Welle?
- Inbusschrauben fest, aber nicht geklemmt?
- Cap-Station fest am Tisch?
5 Einspannen: Kappe sauber in den Cap-Rahmen setzen
Setze den Kappenrahmen in die Cap-Station. Achte darauf, dass das vorgesehene Teil in den Spalt der Station greift und die drei Verriegelungen hörbar schließen.

Ziehe das Kappenband unter die Metallplatte des Rahmens, damit die Kappe plan anliegt.

Lege die Kappe so an, dass die Front gleichmäßig gespannt ist; setze anschließend das Locking Band auf und verriegle sorgfältig. Jede Asymmetrie zeigt sich später als Verzerrung im Stickbild.

Profi-Tipp Wer reproduzierbar gleich positionieren will, markiert sich eine wiederkehrende Referenz an der Kappenkante. Eine dedizierte Einspannhilfe wie eine hoop master Einspannstation kann bei Flachteilen helfen; für Kappen bleibt die gezeigte Station maßgeblich.
Achtung Wenn das Kappenband nicht unter der Metallplatte liegt, verliert die Kappe unter Zug den Halt. Überprüfe die Führung nochmals, bevor du den Rahmen entnimmst. Ein Kappenrahmen für brother ist funktional ähnlich aufgebaut, der hier gezeigte Ablauf bezieht sich jedoch auf die JINYUE-Konfiguration.
Kurzcheck
- Drei Verriegelungen geschlossen?
- Band unter der Metallplatte?
- Front der Kappe faltenfrei?
6 Maschineneinrichtung: Design, Farben, Position
Bringe den eingerasteten Kappenrahmen von der Station zur Maschine, setze ihn in den Cap-Driver ein und achte darauf, dass die vorgesehene Nase in die Rahmenführung greift. Drehe den Rahmen nach links, senke den Kopf leicht ab und drücke den Rahmen, bis alle Locks einrasten. Jetzt darf nichts mehr wackeln.

Gehe an den Computer der Maschine: Zuerst sicherstellen, dass kein Design läuft – die Taste muss rosa sein; ist sie blau, stelle sie auf rosa. Stecke den USB ein, rufe Schritt 1 auf, wähle USB, markiere die Datei und lade sie.

Wechsle auf Schritt 2, prüfe die Designparameter. In Schritt 3 ordnest du die Farben den Nadeln zu (im Beispiel: Farbe 1 → Nadel 3, Farbe 2 → Nadel 8). In Schritt 4 positionierst du das Motiv: nach links/rechts/oben/unten verfahren oder auf Rahmenmitte setzen. Der gesamte Umriss muss im 280 × 75 mm Bereich liegen.
Profi-Tipp Bevor du startest, fahre den Rahmenrand (Border Trace) ab. So erkennst du, ob Krempe, Knopf oder Nähte gefährdet sind. Ein Magnetrahmen für brother oder Magnetrahmen kann bei Flachteilen nützlich sein; bei Kappen ist die Randabfahrt besonders wichtig, weil die Krempe starr ist.
Kurzcheck
- Design erfolgreich geladen?
- Farbfolge korrekt den Nadeln zugewiesen?
- Position innerhalb 280 × 75 mm?
- Rahmenrand ohne Hindernis abgefahren?
7 Ablauf: Sticken, Entfernen und Ergebnis prüfen
Bestätige die Rahmenrand-Abfahrt, verlasse den Einstellbildschirm und prüfe den Status: Blau bedeutet, das Design ist aktiv und bereit. Starte den Stickvorgang – die Maschine arbeitet nun entlang der vorgegebenen Farbfolge.

Nach dem Ende stoppt die Maschine. Entferne den Rahmen vom Driver, löse die Verriegelung des Locking Bands und nimm die Kappe ab. Vermeide ruckartige Bewegungen, damit keine Fäden gezogen werden.
Achtung Ohne vorherige Randabfahrt riskierst du Kollisionen. Wenn sich während des Stickens auffällige Geräusche oder ein ungewöhnlicher Widerstand zeigen, sofort stoppen und Setup prüfen.
Kurzcheck
- Blaues „bereit“-Signal vor dem Start gesehen?
- Sauberer Fadenschnitt, keine Fadennester?
- Kappe ohne Verzug aus dem Rahmen gelöst?
8 Qualitätskontrolle: Zwischenchecks für saubere Ergebnisse
- Rahmen-Sitz: Der Rahmen darf während der Randabfahrt nicht klappern oder wandern.
- Einspannung: Die Front der Kappe muss faltenfrei und gleichmäßig gespannt sein – kleine Fältchen zeigen sich als Zickzack in geraden Satinstichen.
- Designlage: Das Motiv muss vollständig innerhalb 280 × 75 mm bleiben; Randabfahrt darf keine Kollision streifen.
- Farbfolge: Nadeln 3 und 8 im Beispiel – die Maschine soll exakt in der programmierten Reihenfolge arbeiten.
Profi-Tipp Wenn du Serien fährst, dokumentiere einmalig die Schrittfolge (Computer → Schritt 1–4) und leg sie neben das Bedienpult. So reduzierst du Bedienfehler. Für schmale, zylindrische Teile wie Ärmel gibt es spezielle Rahmenarten; ein Zylinderrahmen für Ärmel ist dafür ausgelegt, ist aber im hier gezeigten Prozess nicht erforderlich.
9 Troubleshooting: Typische Symptome und Abhilfe
Symptom: Der Cap-Driver läuft schwergängig.
- Ursache: Falsche Orientierung oder zu fest angezogene Inbusschrauben.
- Lösung: Driver abnehmen, korrekt ausrichten, Schrauben gleichmäßig anziehen; Leichtgängigkeit vor dem Festziehen prüfen.
Symptom: Kappe rutscht während des Stickens.
- Ursache: Band nicht unter der Metallplatte; Verriegelungen nicht geschlossen.
- Lösung: Kappe neu einspannen, Band korrekt führen, auf hörbares Einrasten der drei Locks achten.
Symptom: Nadelkollision am Kappenrand.
- Ursache: Design außerhalb des Arbeitsbereichs oder kein Border Trace.
- Lösung: Design in Schritt 4 neu positionieren, Border Trace erneut fahren.
Symptom: Falsche Fadenfarbe im Motiv.
- Ursache: Farbfolge in Schritt 3 falsch zugeordnet.
- Lösung: Farbfolge prüfen und korrigieren, Testlauf mit kleiner Sequenz.
Profi-Tipp Wenn bei Flachteilen die Einspannung franst, kann ein dime Snap Hoop Magnetrahmen helfen, weil er den Stoff flächig hält. Für Kappen bleibt jedoch das hier beschriebene System maßgeblich.
10 Ergebnis & Weiterverwendung
Nach dem Abnehmen ist die Kappe einsatzbereit. Entferne eventuelle lose Fadenenden und begutachte Kanten, Füllungen und Satinstiche. Das Video zeigt ein deutliches Logo auf einer schwarzen Baseballcap, das ohne Faltenbildung in der Front sitzt – genau dieses Ergebnis erreichst du, wenn du die Reihenfolge Cap-Funktion → Mechanik → Einspannen → Parameter → Randabfahrt konsequent einhältst.
Aus der Community Für wiederkehrende Motive empfiehlt es sich, bewährte Farbzuweisungen (z. B. „Farbe 1 → Nadel 3“) als Notiz direkt an der Maschine zu hinterlegen. Das reduziert Umrüstzeiten und vermeidet vertauschte Farben, insbesondere bei Mehrkopf-Anlagen.
Abschließende Checkliste für den Durchlauf
- Cap-Funktion aktiv, Arbeitsbereich 280 × 75 mm bestätigt
- Driver leichtgängig, Station fest
- Kappe faltenfrei, Band unter der Metallplatte, drei Verriegelungen geschlossen
- Design von USB geladen, Parameter geprüft, Farbfolge gesetzt
- Position im Rahmen geprüft, Border Trace ohne Kollision
- Stick gestartet, nach Ende Kappe schonend gelöst und kontrolliert
Hinweis zur Gerätevielfalt Die hier beschriebene Vorgehensweise richtet sich strikt nach der gezeigten JINYUE-Konfiguration. Andere Systeme – etwa Magnetrahmen für babylock oder ein mighty hoops Magnetrahmen – können bei Flachteilen Zeit sparen, sind aber für Kappen nicht als Ersatz zu verstehen. Nutze sie ergänzend, wenn du neben Kappen auch Shirts, Jacken oder Taschen bestickst.
