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Werkzeug-Check: Alles für saubere Kappenstickerei
Eine gute Cap-Stickerei beginnt mit einem vollständigen Setup. Im Video werden alle Teile gezeigt, die du parat haben solltest: Cap, Cap Driver, Cap Hoop, Z-förmiger Schraubendreher, Inbusschlüssel, spezielle Kappen-Stichplatte, Clips, Cap Station, Bügeleisen und Stabilisatoren.

Profi-Tipp: Lege dir das Zubehör in Arbeitsreihenfolge bereit. So vermeidest du, dass du während der Montage umgreifen musst und der Hoop ungewollt verrutscht. In manchen Setups sind alternative Rahmen beliebt – prüfe vorab, ob dein Zubehör zur bai Stickmaschine passt.
Achtung: Kappenstickerei unterscheidet sich in der Fadenführung und Toleranz von flacher Stickerei. Plane etwas Extra-Zeit für den ersten Durchlauf ein, um ruhig und geordnet zu arbeiten.
Vorbereitung der Kappe: Aufbau, Design, Stabilisator
Anatomie der Kappe: Wo darf gestickt werden?
Bevor du hoopst, verstehe die Kappe: Krone (Crown), Body, Schild (Brim/Visor) und Schweißband. Die definierte Stickzone liegt bei 65 mm Höhe und 350 mm Breite – mit 20 mm Sicherheitsabstand zu den Rändern.

Kurzcheck:
- Höhe 65 mm einhalten, Breite 350 mm nicht überschreiten.
 
- 20 mm Sicherheitsabstand einplanen.
 
- Platzierung auf dem Kronenmittelpunkt ausrichten.
 
Wer mit alternativen Rahmen arbeitet, achtet auf die Kompatibilität mit der Kappe – zum Beispiel bei bai hat Rahmen und ähnlichen Systemen.
Design auswählen und vorbereiten
Für Kappen brauchst du speziell digitalisierte Designs – die Stichreihenfolge muss den Materialverzug und die Krümmung berücksichtigen. Im Video wird ein Motiv mit 90 mm Breite und 54 mm Höhe genutzt – perfekt innerhalb der Stickzone. Falls dein Motiv zu groß ist, verkleinere es in deiner Software. Die Maschine hat zwar eine Reduzierfunktion, doch der Kanal empfiehlt die Größenänderung im Digitalisierprogramm für beste Ergebnisse.
Aus den Kommentaren: Wenn ein Design zu groß ist, rät der Kanal klar zur Anpassung in der Software, nicht erst an der Maschine. Das sichert saubere Kanten und korrekte Dichte.
Stabilisator: Tear-Away und Dampf
Ist die Kappe steif und strukturiert, genügt meist Tear-Away-Vlies. Weiche Kappen werden mit etwas Dampf am Stickbereich geglättet – das stabilisiert, reduziert Faltenwurf und hilft dem Vorschub. Achte darauf, dass das Schweißband herausgezogen und sauber auf den festen Sitz gelegt wird, bevor du schließt.
Profi-Tipp: Für Serienarbeit lohnt es sich, Hilfslinien auf der Cap Station zu markieren. Wer magnetische Alternativen nutzt, prüft vorher die Passform – etwa bei bai magnetisch Stickrahmen.
Montage der Kappen-Aufsätze: Station, Hoop & Driver
Cap Station & Cap Hoop vorbereiten und verbinden
Zuerst lernst du die Station kennen: Haken für die Positionierung, Cap-Shelf mit Fixierblock, hintere Nut und die beiden Bodenschrauben zur Tischbefestigung. Station aufsetzen, linksherum lösen, rechtsherum festziehen – fertig montiert.

Der Cap Hoop bringt eine große Nut (für den Fixierblock), fünf Rastnasen, zwei Säulen und eine Druckkette zum Sichern der Kappe mit. Er wird mit den drei Latches der Station verbunden – Nut ausrichten, einführen, einrasten.

Achte auf ein sattes Einrasten an allen drei Punkten. Der Hoop darf kein Spiel haben.

Im Anschluss: latches sauber kontrollieren, dann den Hoop endgültig hineinschieben, bis die Druckkette sicher greift.

Profi-Tipp: Wer mit verschiedenen Kappenformen arbeitet, dokumentiert die besten Rastpositionen pro Modell. Das spart Zeit beim Umrüsten. Systeme wie bai Stickrahmen decken viele Standardfälle ab, aber die Cap-Hardware bleibt für Kappen erste Wahl.
Kappe hooppen und stabilisieren
Öffne die Druckkette, Tear-Away-Vlies unter den festen Sitz schieben, Schweißband herausziehen und auflegen, Kappenkante an den zwei Säulen anlegen. Druckkette nach rechts schieben – fertig gesichert.

Jetzt dämpfen: Ein wenig Dampf vom Bügeleisen macht den Stickbereich weicher und stabiler – die Maschine hat dann weniger Widerstand.

Achtung: Wenn die Kappe extrem steif ist, kannst du das Vlies weglassen (wie im Video gezeigt). Teste aber vorab die Stichqualität an einer unkritischen Stelle.
Cap Driver verstehen und montieren
Der Cap Driver hat eine lange Führungsschiene (zur Maschinenführungsschiene), oben vier Löcher (für die Montage werden die äußersten zwei genutzt), drei Latches und einen oberen Fixierblock zum Verriegeln mit dem Hoop. Hinten sitzen vier Räder, die entlang der unteren Schlittenführung vor- und zurücklaufen.

Wichtig: Bevor der Driver montiert wird, muss am Display der richtige Cap-Frame gewählt sein – so fährt die Führung in die korrekte Position und verhindert unnötige Achsbewegungen.
Auf dem Touchscreen: „Embroidery Frame“ -> „Size“ -> Cap 1 (für die Front). Danach positioniert die Maschine automatisch.

Nun den Driver mit leicht gelösten Schrauben horizontal einschieben, darauf achten, dass die unteren Räder sauber in der Schiene laufen, Schrauben in das jeweils fünfte Loch bringen und festziehen.

Achtung: Niemals ohne vorherige Frame-Wahl montieren – sonst drohen Kollisionen. Für Anwender, die häufig umrüsten, kann ein klarer Montage-Workflow helfen. Alternativrahmen wie bai Stickmaschine Rahmen verändern den Ablauf nicht: Frame wählen bleibt Pflicht.
Maschinensetup & Design-Integration
Stichplatte wechseln & Spule prüfen
Für Kappen nutzt du die spezielle (höhere) Kappen-Stichplatte. Sie reduziert den Abstand zur Kappe und verbessert die Stichqualität. Mit dem Z-Schraubendreher die zwei Schrauben lösen, Standardplatte abnehmen, Kappenplatte einsetzen, Schrauben festziehen.

Danach die Spule prüfen: Richtung korrekt? Genügend Faden? Eine volle Spule wird empfohlen – damit reichen 30.000–40.000 Stiche für einen durchgehenden Lauf.

Aus den Kommentaren: Für die Unterfadenspannung bei Kappen gibt der Kanal den Richtwert 26 gf an (Kappen laufen enger als flach). Prüfe das an deinem Material.
Profi-Tipp: Bei Serien ist ein Spulenwechsel mitten im Motiv besonders störend. Voll bestückte Spulen verringern Unterbrechungen.
Gehoopte Kappe am Driver einhängen
Wichtig: Nicht von vorne, sondern seitlich einschieben. Den Hoop behutsam in den Driver schieben, darauf achten, dass der Driver nicht verschoben wird. Danach den Hoop vor- und zurückbewegen – er muss sicher sitzen.

Design importieren & Farben zuweisen
Stickdatei im Format DST oder DSB per USB importieren (USB < 64 GB). Am Display „Pattern“ -> „Input“ -> Design wählen -> „Input“. Wenn „Design number is used“ erscheint, „Cancel“, „Close“, „EMB“ zum Verlassen des vorigen Modus, dann erneut importieren.

Farben zuweisen: Referenz im Digitisierprogramm prüfen, dann den entsprechenden Nadelbalken wählen (z. B. Grau = Nadel 3; weitere Farben entsprechend zuweisen und speichern).

Aus den Kommentaren: Ist ein Motiv zu groß, empfiehlt der Kanal die Verkleinerung in der Software, nicht über die Maschinenfunktion – so bleiben Dichte und Reihenfolge kontrolliert. Wer unterschiedliche Rahmen nutzt (z. B. bai Stickmaschine Stickrahmen Größen), achtet beim Digitalisieren auf die reale Stickfläche.
Präzision sichern: Tracen & Schlusskontrollen
Trace-Funktion für perfekte Platzierung
Über „Trace“ am Display startest du die Positionskontrolle. Normal Trace genügt in den meisten Fällen; die Maschine schaltet auf Nadel 1 und fährt die Außenmaße ab. Für noch präzisere Randkontrolle kannst du zusätzlich Outline Trace nutzen – das ist langsamer und vor allem sinnvoll, wenn das Motiv sehr nahe am Rahmen liegt.

Wenn nach Tippen auf Trace „No needle“ angezeigt wird, drehe das Farbmotor-Handrad langsam, bis Zahlen (≠ „00“) erscheinen, und trace erneut.
Kurzcheck:
- Liegt die Startposition sauber im Rahmen?
 
- Mehrfach Normal Trace, bis die Ausrichtung passt.
 
- Outline Trace nur bei knappen Toleranzen.
 
Profi-Tipp: Eine feine Mittellinie auf der Kappe (löslich markiert) beschleunigt das Ausrichten – besonders hilfreich bei Schriftlogos. Wer mit magnetischen Alternativen experimentiert (z. B. bai magnetic Rahmen), testet die Trace-Bewegung mit ausgeschaltetem Stichmodus, um Kollisionen auszuschließen.
Letzte Checks vor dem Start
- Fadenständer anheben – für gleichmäßigen Fadenlauf.
 
- Detektionsrad: ein kompletter Umlauf, sonst droht Fehlalarm.
 
- Oberfaden korrekt durch den Nadelbalken geführt.
 
- Fadenspannung: für Kappen enger, der Kanal nennt 26 gf als Richtwert für die Spule.
 
Achtung: Spannung beeinflusst die Qualität massiv. Zu locker = Schlingen und unsaubere Kanten; zu fest = Fadenrisse. Wer zwischen Kappen und flachen Stoffen wechselt, dokumentiert seine Spannungswerte pro Material. Alternative Systeme (z. B. bai mighty hoops) ändern an den Spannungsgrundsätzen nichts.
Start der Stickerei: Von Ready bis Finish
Jetzt geht’s los: „Ready“ tippen, „OK“ bestätigen, „Start“ drücken – die Maschine legt los. Im Video wird eine strukturierte Kappe gezeigt; dort empfiehlt der Kanal eine 80/12 Titan-Nadel (serienmäßig vorhanden), um die Bruchgefahr zu reduzieren.

Ergebnis: Sauberes Stickbild auf der Kappenfront, ohne sichtbaren Verzug. Wichtig war hier das Zusammenspiel aus korrektem Hoop, Stichplatte, Tracen und der finalen Spannungsprüfung.
Aus den Kommentaren
- Hintergrundmusik: Mehrfach bemängelt, der Kanal sagt zu, die Lautstärke zu senken bzw. anzupassen.
 
- Maschinenmodell: Im Kommentar bestätigt – es handelt sich um die BAI Vision V22.
 
- Needle Plate für Caps: Der Support fragt nach dem genauen Modell und verweist auf eine Bezugsquelle (richword.com) zur Teile-Suche.
 
- Design zu groß? Empfehlung: in der Software verkleinern statt in der Maschine.
 
- Unterstützung: Community-Feedback bestätigt, dass mit der Anleitung die erste Kappe erfolgreich gelungen ist.
 
Fehlerbehebung kompakt
- Kein Nadelwechsel/Trace reagiert nicht: Farbmotor-Handrad drehen, bis eine Zahl ≠ „00“ angezeigt wird, dann nochmals „Normal Trace“.
 
- Fehlalarm Detektionsrad: Prüfen, ob ein kompletter Umlauf realisiert wurde.
 
- Fadenrisse: Fadenweg checken, Spannung reduzieren, Nadelzustand prüfen (abgenutzte Nadel tauschen).
 
- Unsaubere Kanten: Dichte und Unterleger in der Datei prüfen; Kappe ggf. stärker stabilisieren oder nochmals dämpfen.
 
Weiterführende Hinweise
- Dateiformate: DST/DSB werden unterstützt; USB-Speicher < 64 GB; die Maschine erkennt bis zu 200 Designs oder 20 Mio. Stiche insgesamt.
 
- Color-Mapping: Farben am Display den tatsächlichen Garnen und Nadelnummern zuweisen; Abgleich mit der Software ist Pflicht.
 
- Range-Checks: Bei Kappen mit extrem ausgeprägter Front (hoch, sehr steif) lieber einmal mehr tracen – Sicherheit geht vor.
 
Abschluss Mit ruhiger Reihenfolge – Station, Hoop, Driver, Stichplatte, Spule, Design, Farben, Trace, Checks – und den kleinen Extra-Schritten (Dampf, volle Spule, korrekter Cap-Frame) ist die Kappenfront kein Hexenwerk. Wer die Abläufe dokumentiert, wiederholt Ergebnisse auch in Serie. Und falls du alternative Systeme ausprobierst (z. B. bai magnetisch Stickrahmen oder modulare bai Rahmen), bleibst du mit den hier gezeigten Grundprinzipien auf Kurs: Stabilisieren, Positionieren, Prüfen, Starten.
