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1 Primer: Was wir sticken & wann es sich lohnt
Die Bordüre besteht aus aneinandergereihten Quadraten, die durch diagonale Linien in Dreiecke geteilt sind. Immer zwei gegenüberliegende Dreiecke werden rot gefüllt, die anderen gold. Daraus entsteht ein klarer, rot-goldener Pinwheel-Effekt, der durch rote Parallel-Bordurlinien oben und unten eingefasst wird. Grüne Trennlinien zwischen den Quadraten sowie zusätzliche grüne Linien entlang der Kanten geben dem Motiv Struktur; abschließend sorgen feine goldene Linien für ein poliertes Finish.
In der Praxis eignet sich dieses Design für Kantenabschlüsse: Säume von Schals, die Kante eines Läufers oder die Passe einer Bluse. Es funktioniert besonders gut auf glatten, stabil geführten Stoffen und überall dort, wo gerade Linien und definierte Ecken gefragt sind. Wenn dein Material sehr dick, extrem dehnbar oder stark strukturiert ist, brauchst du entsprechend mehr Übung in der Führung.
Ein wichtiger Kontext: Im zugrundeliegenden Material wird eine manuelle, freie Maschinenführung demonstriert. Maschinenmodell, Einstellungen und Einlagen werden im Video nicht genannt. Aus den Kommentaren geht jedoch hervor, dass pro Quadrat ein Maß von 5×5 cm genutzt wurde; das erleichtert dir das Übertragen der Skizze auf deinen Stoff.
Profi-Tipp: Wenn du häufig Bordüren anlegt, arbeitest du effizienter mit einer stabilen Einspannlösung. In Situationen mit dickerem Stoff kann ein Magnetrahmen für Stickmaschine das Einspannen vereinfachen und die Kantenführung stabilisieren.
2 Vorbereitung
2.1 Materialien & Werkzeuge
Du benötigst:
- Weißer Stoff (im Video ohne nähere Spezifikation; glatte Gewebe sind ideal für saubere Linien)
- Rotes Stickgarn
- Goldenes Stickgarn (metallisch glänzend)
- Grünes Stickgarn
- Stickmaschine mit freier Führung (im Video: freie Bewegung des Stoffes unter der Nadel)
- Nadel (Typ/Größe im Video nicht genannt)
- Vorgezeichnetes geometrisches Muster auf dem Stoff
Achtung: Der Einsatz von Stabilizer/Verstärkung wird im Video nicht erwähnt. Wenn dein Stoff nachgiebig ist, kann eine passende Einlage dennoch helfen, Wellenbildung und Dichte-Unruhe zu vermeiden.
2.2 Muster übertragen
Zeichne eine horizontale Basislinie und markiere die Quadrate mit 5×5 cm Kantenlänge (Info aus den Kommentaren). Ziehe in jedes Quadrat zwei Diagonalen, die es in acht Dreiecke teilen. Markiere, welche Dreiecke rot und welche gold gefüllt werden – etwa abwechselnd, damit der Pinwheel-Effekt entsteht.
2.3 Arbeitsplatz
Richte eine ebene, gut ausgeleuchtete Fläche ein. Positioniere deine Maschine so, dass du den Stoff kontrolliert führen kannst. Lege das Werkstück so, dass lange Kanten durchgehend geführt werden können. Eine Einspannstation kann die Wiederholgenauigkeit beim Bordürenverlauf erhöhen; wer häufig Serien stickt, profitiert hier von einem hoop master Einspannstation.
Kurzcheck
- Muster sauber vorgezeichnet, Quadrate 5×5 cm
- Garnfarben bereitgelegt: Rot, Gold, Grün
- Maschine eingefädelt, Fadenweg frei
- Stoffauflage glatt, ohne Falten

3 Setup der Maschine & des Arbeitsplatzes
3.1 Maschinenbasis & Fadenwechsel planen
Das Video demonstriert freie Maschinenführung; konkrete Einstellungen (Stichlänge, Spannung) werden nicht angegeben. Plane die Fadenreihenfolge so, dass Wechsel minimiert werden: erst Rot (Konturen + Füllung), dann Gold (Füllung), danach Rot für Bordurlinien, Grün für Trenn-/Rahmenlinien und schließlich Gold für die Feinausarbeitung.
Hinweis aus den Kommentaren: Es wurde ein industrielles Zickzack-Modell der SINGER-20u-Reihe genannt. Diese Info hilft dir nur kontextuell – du kannst mit jeder Maschine arbeiten, die freie Führung zulässt. Für exakte Wiederholungen bei Serien kann zudem ein Magnetrahmen die Stofflage stabilisieren, wenn das Material dazu neigt zu wandern.
3.2 Führung & Sicht
Platziere die Hände so, dass du die Basislinie der Bordüre gut siehst. Halte den Stoff flach und übe gleichmäßigen Druck aus. Vermeide ruckartige Bewegungen; die Stichdichte entsteht aus der Relation von Maschinengeschwindigkeit und Stoffbewegung.
Profi-Tipp: Für sehr lange Bordüren hilft es, die Strecke in sinnvolle Etappen zu unterteilen und das Werkstück zu repositionieren. Ein dime Snap Hoop Magnetrahmen kann das Wiederaufnehmen einer langen Linie erleichtern, wenn die Maschine kompatibel ist.
Kurzcheck
- Garnführung ohne Haken und Spannstellen
- Fadenwechsel in sinnvoller Reihenfolge geplant
- Sicht auf Markierungen frei
- Probenaht auf Reststück (optional) ok

4 Ablauf: Schritt für Schritt zur Bordüre
4.1 Rahmen anlegen – Basislinien, Quadrate, Diagonalen
1) Horizontale Basislinie: Beginne mit einer geraden roten Linie als Fundament der Bordüre. Halte die Führung konstant; kleine Auslenkungen sieht man später deutlich. Erwartetes Ergebnis: eine gleichmäßige, glatte Linie. 2) Quadrate in Serie: Stich mit roten Geradstichen die Umrisse der ersten Quadrate nach. Achte auf saubere Ecken: kurz stoppen, Stoff drehen, weiterführen. Erwartetes Ergebnis: scharfkantige Quadrate entlang der Basislinie. 3) Diagonalen: Lege in jedem Quadrat die diagonalen Teilungen an. Diese Linien definieren die späteren Füllflächen. Erwartetes Ergebnis: präzise Diagonalen, die sich in der Quadratmitte sauber schneiden.
Achtung: Unsaubere Ecken kommen meist von zu spätem Drehen. Bremse minimal vor der Ecke, fixiere die Position, dann drehe und setze die Naht fort.

4.2 Rote Füllung – dichte Dreiecke
4) Dichte parallele Füllung: Fülle abwechselnd markierte Dreiecke mit dicht geführten roten Linien. Arbeite in Bahn-für-Bahn-Bewegungen. Erwartetes Ergebnis: gleichmäßige, deckende Flächen ohne sichtbare Lücken.
5) Weiter im Rhythmus: Überspringe die goldenen Dreiecke und fülle nur die roten – so bleibt die spätere Farbtrennung klar. Erwartetes Ergebnis: ein regelmäßiges Muster aus roten und noch weißen Dreiecken.
Profi-Tipp: Wenn dein Stoff beim Füllen leicht „schiebt“, kann ein Klemmrahmen die Fläche besser fixieren als ein klassischer Schraubrahmen.

6) Kantenpflege: Achte darauf, die Füllbahnen knapp bis an die Konturlinien zu führen, ohne darüber hinauszurutschen. Erwartetes Ergebnis: scharfe Kanten an den Rotflächen, keine Übernähungen in die weißen Felder.

4.3 Goldene Füllung – Pinwheel komplettieren
7) Fadenwechsel zu Gold: Fülle die zuvor ausgesparten Dreiecke mit gleich dichter, paralleler Führung. Ziel ist, dass Rot und Gold dieselbe visuelle Dichte ergeben. Erwartetes Ergebnis: klarer Rot-Gold-Kontrast ohne Helligkeitslöcher.

Achtung: Metallisches Garn kann empfindlicher sein. Führe den Stoff ruhiger, halte den Fadenweg sauber. Wenn dein Material kompatibel ist, erleichtert ein mighty hoop Magnetrahmen 5.5 die sichere Führung kleiner Füllflächen.

8) Systematisch fortsetzen: Arbeite Quadrat für Quadrat, bis alle goldenen Flächen gefüllt sind. Erwartetes Ergebnis: vollständige Pinwheel-Quadrate in Rot/Gold.

4.4 Rote Bordurlinien – dreifache Kante
9) Obere Kante verstärken: Nähe über der Quadratreihe eine rote Linie, setze im geringen Abstand zwei weitere parallele Linien, damit eine kräftige Dreifach-Bordur entsteht. Erwartetes Ergebnis: drei sauber parallele Linien mit gleichmäßigem Abstand.

10) Untere Kante spiegeln: Wiederhole die drei roten Linien entlang der unteren Bordürenkante. Erwartetes Ergebnis: optisch ausgewogenes Rahmenpaar oben und unten.
Profi-Tipp: Für garantiert parallele Linien kannst du dir Hilfslinien einzeichnen oder die Führung an der Nähfußkante ausrichten. Wer oft Bordurlinien wiederholt, profitiert von einer reproduzierbaren Einspannhilfe wie einer Einspannstation.
4.5 Grüne Linien – Trennung und Rahmen
11) Grün einsetzen: Stich zwischen den Quadraten vertikale grüne Linien, um die Einzelelemente klar zu trennen. Erwartetes Ergebnis: deutliche Segmentierung, jedes Quadrat wirkt eigenständig.

12) Parallele grüne Linien entlang der roten Borduren: Lege je eine grüne Linie parallel zu den roten Kanten oben und unten. Erwartetes Ergebnis: zusätzliche Farbtiefe und klare Gestaltung.

13) Trennung verstärken: Ergänze weitere vertikale grüne Linien, wo nötig, damit alle Quadrate sauber definiert sind. Erwartetes Ergebnis: durchgehend präzise Trennungen – keine „zusammenfließenden“ Felder.

4.6 Goldener Feinschliff – polierte Konturen
14) Gold feinführen: Setze zum Schluss feine goldene Linien beidseits neben die grünen Linien (horizontal und vertikal), ohne Überschneidungen. Erwartetes Ergebnis: elegante, polierte Ränder mit klarer Farbabstufung ohne Lücken.

15) Letzter Abschnitt: Gehe die gesamte Bordüre ab und ergänze dort, wo die goldene Linie noch nicht vollständig ist. Erwartetes Ergebnis: ein abgeschlossenes, gleichmäßig definiertes Gesamtbild.

Kurzcheck Ablauf
- Rot: Kontur & Füllung abgeschlossen
- Gold: Füllung identisch dicht zu Rot
- Rot: Dreifach-Bordur oben & unten parallel
- Grün: Trennung & Rahmen gesetzt
- Gold: Feinschliff ohne Überschneidungen
5 Qualitätskontrolle unterwegs
5.1 Linien & Ecken
- Gerade Linien wirken „ruhig“. Jede Welle zeigt sich stark – nachjustieren, wenn Abweichungen auffallen.
- Ecken checken: Anhalten, drehen, weiter – Ecken müssen spitz oder rechtwinklig und ohne „Nasen“ sein.
5.2 Fülldichte
- Rot vs. Gold: Helligkeit und Struktur sollen sich entsprechen. Wenn Gold „löchrig“ wirkt, zusätzliche Bahnen ergänzen.
- Kantenabschluss: Füllung reicht bis an die Kontur, aber nicht darüber hinaus.
5.3 Farbgrenzen & Parallelität
- Zwischen Rot/Gold dürfen keine weißen Spalten bleiben.
- Parallele Bordurlinien: Abstand messen/prüfen, lieber einmal mehr kontrollieren.
Kurzcheck Qualität
- Keine Lücken in Rot/Gold
- Grüne Linien trennen klar
- Dreifach-Bordur parallel & gleichmäßig
- Goldene Feinkonturen ohne Überlappung
6 Ergebnis & Weiterverwendung
Das fertige Design zeigt eine durchgehende Reihe geometrischer Quadrate mit Pinwheel-Effekt in Rot und Gold, eingefasst von drei roten Linien oben und unten, dazwischen grüne Trenn- und Rahmenlinien und abschließend feine goldene Konturen für mehr Tiefe. Das Ergebnis hat eine klassische, dennoch moderne Anmutung und eignet sich als Bordüre für Wohntextilien oder Kleidung.
Aus den Kommentaren: Es wurde erwähnt, dass die Person hinter dem Projekt aus Thailand stammt. Für dein Projekt spielt das zwar keine Rolle, unterstreicht aber die handwerkliche Vielfalt dieser Technik weltweit.
Profi-Tipp: Wenn du häufig Bordüren serienstichst, lohnt das Planen eines wiederholgenauen Aufbaus. Mit einem Magnetrahmen für brother oder kompatiblen Alternativen kannst du die Wiederholabschnitte schnell neu positionieren – hilfreich besonders entlang langer Säume.
7 Troubleshooting & Fehlerbehebung
7.1 Symptom: Unsaubere, wackelige Linien
- Mögliche Ursache: Uneinheitliche Stoffführung; zu schnelle Bewegungen.
- Lösung: Tempo reduzieren, Hände stabilisieren, nach Bedarf Markierungslinien dichter setzen. Ein Magnetrahmen für babylock (bzw. ein passender Magnetrahmen für deine Maschine) kann die Lage beruhigen, wenn die Kompatibilität gegeben ist.
7.2 Symptom: Lücken in der Füllung
- Mögliche Ursache: Bahnen liegen zu weit auseinander; Stoff geschoben.
- Lösung: Füllbahnen enger setzen; Stoffdruck gleichmäßig; bei Bedarf Füllrichtung anpassen.
7.3 Symptom: Farbgrenze unsauber (Rot/Gold überlappt)
- Mögliche Ursache: Zu weit über Kontur genäht.
- Lösung: Langsamer an der Kante; ggf. zuerst eine schmale Sicherheitsbahn entlang der Kontur legen, dann Füllung schließen.
7.4 Symptom: Metallgarn (Gold) reißt
- Mögliche Ursache: Empfindlicher Fadenweg, zu hohe Reibung, falsche Nadelgröße.
- Lösung: Fadenweg prüfen (keine scharfen Kanten), etwas langsamer nähen, Nadel ggf. anpassen. Hinweis: Im Video werden keine spezifischen Nadeln/Tensionen genannt; teste an Reststücken, bevor du am Projekt fortfährst.
Achtung: In den Kommentaren wurde gefragt, warum „Zari“-Faden reißt – eine konkrete Antwort liegt dort nicht vor. Orientiere dich an den allgemeinen Tipps zu Metallgarn und arbeite in moderatem Tempo.
7.5 Symptom: Ecken fransen
- Mögliche Ursache: Drehpunkt zu spät/zu früh; Anhaltepunkt unklar.
- Lösung: Ecken bewusst anfahren, kurz stoppen, Stoff exakt drehen, dann Naht fortsetzen; ggf. Eckpunkte deutlicher markieren.
7.6 Symptom: Parallele Bordurlinien ungleichmäßig
- Mögliche Ursache: Fehlende Hilfsmarkierung; ungenaue Führung.
- Lösung: Hilfslinien am Stoff anbringen; mechanische Kantenführung nutzen; wenn kompatibel, kann ein snap hoop monster Magnetrahmen das Wiederaufnehmen langer, paralleler Strecken erleichtern.
8 Aus den Kommentaren
- Quadratmaß: 5×5 cm wurden vom Ersteller bestätigt – ideal als Basisraster für die Bordüre.
- Maschinenhinweis: In den Kommentaren wurde ein industrielles Zickzack-Modell SINGER 20u erwähnt; das Video selbst nennt jedoch keine Einstellungen. Die Technik der freien Führung ist auf viele Maschinen übertragbar.
- Zari/Metallgarn: Es wurde nach Fadenrissen gefragt; konkrete Werte fehlen. Siehe die allgemeinen Hinweise in der Fehlerbehebung.
Profi-Tipp: Wenn du Serien produzierst oder immer wieder exakt gleiche Positionen brauchst, kann eine hoopmaster Einspannstation die Reproduzierbarkeit erhöhen und die Einrichtzeit verkürzen.
