Table of Contents
- Primer: Was wir in Teil 2 erreichen
- Vorbereitung (Material, Datei & Block)
- Setup an der Maschine
- Ablauf: Mond-Applikation platzieren und trimmen
- Designentscheidung: Wellenbereich ohne zusätzliche Stofflage
- Flügel der Libelle: Platzieren, fixieren, sauber schneiden
- Körper der Libelle: Platzieren, tacken, trimmen
- Qualitätskontrolle während der Arbeit
- Ergebnis & Weiterverwendung
- Troubleshooting & Fehlerbehebung
- Aus den Kommentaren
1 Primer: Was wir in Teil 2 erreichen
In dieser Etappe fügst du dem Block mehrere Applikationslagen hinzu und formst die Silhouette weiter aus. Du lernst:
- Wie du Stoffe für den Mond und die Libellenflügel platzierst und per Tack-Down (Stichnummern 4, 8) sicherst.
- Wie du nahe an der Stichlinie trimmst, ohne Stiche zu verletzen.
- Wie du eine Stofflage bewusst auslässt, um den Grundstoff sichtbar zu lassen – ein starker Griff zu mehr Ruhe im Design.
- Wie du den Körper der Libelle als letzte Lage anlegst, tackst und sauber freistellst.
Das gesamte Vorgehen basiert auf einer Janome Memory Craft 500E; der Aufbau lässt sich aber in der Regel auf andere Stickmaschinen übertragen. Der Einsatz eines passenden Rahmens ist dabei entscheidend für entspanntes Arbeiten; insbesondere auf rutschigen Stoffen kann ein Magnetrahmen für Stickmaschine das Einspannen vereinfachen, ohne dass du an der eigentlichen Reihenfolge der Schritte etwas änderst.
1.1 Was wir nicht behandeln
- Der initiale Aufbau aus Teil 1 (z. B. Stabilisierung) ist vorausgesetzt; die Videoreihe verweist darauf, dass der erste Tack-Down bereits erledigt ist.
- Die endgültigen Satin-Abschlüsse erfolgen später; für Teil 2 konzentrieren wir uns auf Platzieren, Tack-Down und Trimmen.
2 Vorbereitung (Material, Datei & Block)
- Motivdatei: „Dragonfly“ (Libelle) – in der Maschine geladen und positioniert.
- Block ist bereits mit Vlies/Backing im Rahmen fixiert; erste Grundstiche sind vorhanden.
- Schneideunterlage und scharfe, kleine Stickschere bereitlegen; Maßband griffbereit, wenn du zuschneiden möchtest statt „rough cut“.
- Dekostoffe: gemusterter Stoff für den Mond, ein dunkles Lila für die Flügel (und hier auch für den Körper).

Kurzcheck
- Datei geladen, Rahmen sicher eingesetzt?
- Stoffstücke überdecken die jeweiligen Umrisse großzügig?
- Schere scharf? Gute Sicht und Licht?
Profi-Tipp Wer regelmäßig Blöcke nacheinander einspannt, profitiert von einer stabilen Einspannhilfe; eine hoop master Einspannstation kann die Wiederholgenauigkeit beim Positionieren spürbar erhöhen.
3 Setup an der Maschine
- Setze den Rahmen ruhig und sicher in die Maschine, kontrolliere die aktuelle Stichsequenz auf dem Display.
- In diesem Teil starten wir mit Stichnummer 4 (Tack-Down für den Mond).


Achtung Wechsle nicht übereilt zwischen Sequenzen. Prüfe am Display, ob wirklich die nächste benötigte Stichnummer aktiv ist; so vermeidest du Fehlnähte oder verrutschte Lagen.

Checklist Setup
- Rahmen sicher eingerastet?
- Richtige Stichnummer gewählt (Start hier: #4)?
- Genügend Fadenvorrat?
4 Ablauf: Mond-Applikation platzieren und trimmen
4.1 Stoff platzieren und tacken (Stich #4)
- Schneide den gemusterten Stoff grob zu, großzügig über den Mondumriss hinaus.
- Lege das Stück auf den markierten Bereich im Rahmen.
- Starte Stichnummer 4: Der Tack-Down umnäht den Mond und fixiert den Stoff.
Erwartetes Ergebnis Der Stoff ist ringsum innerhalb der Mondkontur festgenäht; keine Falten oder Hohlräume.
4.2 Präzises Trimmen entlang der Kontur
- Nimm den Rahmen aus der Maschine.
- Bestimme anhand der Konturlinie exakt, welche Bereiche stehen bleiben und welche wegmüssen; vergleiche ggf. mit der Vorlagenabbildung.
- Schneide mit 45°-Winkel, nahe an der Tack-Down-Linie, ohne Stiche zu verletzen. Drehe dafür den Rahmen, nicht deine Hand oder die Schere.

Profi-Tipp Durch das Drehen des Rahmens bleiben Hand und Schere in einem stabilen Winkel – du schneidest gleichmäßiger und reduzierst das Risiko, in die Stiche zu zwicken.
Erwartetes Ergebnis Die Mondform liegt sauber frei; die stehen gebliebenen Teile entsprechen der Vorlage.

Kurzcheck
- Sind alle überschüssigen Ränder entlang der Mondkontur entfernt?
- Keine lockeren Fäden oder eingeschnittene Stiche?
Hinweis Wenn du einen Stickrahmen für janome 500e nutzt, achte auf die korrekte Stärke/Einlage des Trägermaterials, damit die Materiallage plan bleibt und die Tack-Down-Stiche nicht „einsinken“.
5 Designentscheidung: Wellenbereich ohne zusätzliche Stofflage
Die nächste Sequenz umfasst eine wellenförmige Fläche unter der Libelle. Hier entscheidet sich die Instruktorin gegen eine weitere Stofflage, um den Grundstoff sichtbar zu lassen – das Bild bleibt ruhiger und weniger „busy“.
Vorgehen - Sticke die Outline des Wellenbereichs (Stich #5).

- Überspringe die Stoff-Tack-Down-Sequenz #6, wenn du keine zusätzliche Stofflage möchtest.
- Das Ergebnis: Eine sauber gestickte Kontur, die den Grundstoff als Füllung zeigt.

Achtung Das Überspringen von #6 bedeutet: keine zusätzliche Lage, also später auch kein Trimmen für diesen Bereich. Stelle sicher, dass dieser Look gewünscht ist.
Entscheidungshilfe
- Wenn dein Hintergrundstoff ein starker Blickfang ist → Zusätzliche Stofflage auslassen.
- Wenn du mehr Kontrast oder Struktur willst → Stofflage ergänzen und #6 sticken.
SEO-Hinweis aus der Praxis Wer häufig zwischen „mit Stofflage“ und „ohne Stofflage“ wechselt, profitiert von klaren Dateimarkierungen oder einer kurzen Notiz auf einem Projektblatt. Beim Wiederholen mehrerer Blöcke bleibt so die Konsistenz gewahrt. In produktionsnahen Setups erleichtern Magnetrahmen den schnellen Wechsel zwischen Varianten, weil das Einspannen schneller und reproduzierbarer gelingt.
6 Flügel der Libelle: Platzieren, fixieren, sauber schneiden
6.1 Flügelumriss sticken (Stich #7)
- Setze den Rahmen erneut ein und sticke die Umrisse der Flügel (Stich #7). Das zeigt exakt, wo der Flügelstoff liegen muss.

6.2 Stoff wählen, zuschneiden, tacken (Stich #8)
- Wähle einen Stoff (hier: dunkles Lila) und schneide ein Stück, das beide Flügel großzügig überdeckt; im Beispiel ca. 7 × 4 Zoll, mindestens 6½ × 3 Zoll.
- Positioniere das Stück über beiden Flügeln.
- Starte Stich #8 für den Tack-Down, der außen und innen umnäht und den Stoff fixiert.


Profi-Tipp Wenn der Stoff beim Tacken leicht wandert, kann ein temporärer Klebespray helfen. Alternativ sorgt ein stabiler Rahmen wie ein Magnetrahmen für janome Stickmaschinen für mehr Haltekraft auf mehrlagigen Sandwiches.
6.3 Trimmen der Flügelflächen
- Rahmen entnehmen und entlang der Tack-Down-Linien sauber zurückschneiden.
- Drehe den Rahmen für eine kontrollierte Führung, schneide mit 45°-Winkel.

Erwartetes Ergebnis Die Flügel liegen sauber frei, die Kanten sind gleichmäßig, kleine Restunregelmäßigkeiten verschwinden später unter Satin-Stichen.
Kurzcheck
- Decken die getackten Flächen die Form vollständig ab?
- Sind die Innenöffnungen zwischen Flügelteilen (falls vorhanden) sauber freigeschnitten?
Community-Impuls Mehrfach wurde in der Community die Idee geteilt, die Flügel transparent zu halten, sodass der Hintergrund durchscheint – z. B. mit Tüll oder Organza. Das erzeugt echte Libellen-Anmutung: schimmernd und transluzent. Wenn du diesen Weg wählst, achte auf die Stabilität beim Tacken und teste eine Probenähung. Für feine, glatte Materialien kann ein dime Stickrahmen in Kombination mit geeignetem Vlies die Griffigkeit erhöhen.
7 Körper der Libelle: Platzieren, tacken, trimmen
7.1 Körperstoff platzieren
- Lege ein Stück Stoff (hier derselbe Lilaton wie die Flügel) so, dass die Körperkontur vollständig überdeckt wird und der Stoff glatt aufliegt.
- Keine Falten, keine Spannungsspitzen.

7.2 Tack-Down (Stich #9) und Trimmen
- Stich #9 tackt den Körper auf den Block.
- Danach Rahmen entnehmen, ein kleines Loch in den überschüssigen Bereich pieksen und entlang der Kontur sauber ausschneiden. Ein leichter Zug am Stoff hält die Kante straff.

Erwartetes Ergebnis Der Körper ist sauber ausgeschnitten; eventuelle Kleinigkeiten gleichen später die Satinstiche aus.
Achtung Wenn du zentrale kleine Bereiche (z. B. Kopf) farblich später einheitlich planst, kannst du bei deckungsgleicher Stofffarbe entscheiden, ob du ein Innenstück überhaupt trennst – beachte aber die spätere Stichabdeckung.
8 Qualitätskontrolle während der Arbeit
- Konturenvergleich: Entsprechen die freigeschnittenen Formen den Umrissen aus der Datei/Vorlage?
- Kantenbild: Ist der Schnitt gleichmäßig, ohne „Sägezähne“ oder ausgefranste Ecken?
- Stichsicherheit: Keine Durchtrennung der Tack-Down-Stiche; Fadenverlauf sauber?
Kurzcheck
- Rahmen stets gedreht, nie die Schere verrissen?
- 45°-Schnittwinkel eingehalten?
- Überstände so gering wie möglich, ohne die Stiche zu gefährden?
Profi-Tipp Beim wiederholten Positionieren hilft es, eine neutrale Markierung auf dem Arbeitstisch anzubringen, an der du den Rahmen anlegst. Besonders beim flotten Serien-Abarbeiten von Blöcken vereinfachen das reproduzierbare Setup und ein zuverlässiger Rahmen wie ein mighty hoop Magnetrahmen das Handling.
9 Ergebnis & Weiterverwendung
Nach Abschluss von Mond, Wellenkontur, Flügeln und Körper ist der Block in seinem Applikationsaufbau „Teil 2“ vollständig. Spätere Satinstiche verschließen kleine Unregelmäßigkeiten an den Kanten; farbliche Abweichungen sind gewollt und Teil des Designs. Das sichtbare Backing im Wellenbereich wirkt gezielt ruhiger und hält den Fokus auf Libelle und Mond.
Wenn du mehrere Blöcke herstellst, halte Farbschemata und Designentscheidungen (z. B. „Welle ohne Stofflage“) für Konsistenz schriftlich fest. Für Projekte mit wiederkehrendem Einspannen – etwa bei Quilts – kann eine Einspannstation die Prozesskette weiter stabilisieren.
10 Troubleshooting & Fehlerbehebung
Symptom: Tack-Down-Stiche teilweise eingeschnitten
- Mögliche Ursache: Zu nah an der Stichlinie geschnitten; Schere verrissen.
- Lösung: Stelle die Kante mit etwas Fray-Check oder einem Hauch Textilkleber ruhig; falls stark beschädigt, die betreffende Applikationssequenz wiederholen.
Symptom: Unruhige Kanten oder Fransen
- Mögliche Ursache: Stumpfe Schere; falscher Schnittwinkel.
- Lösung: Schere schärfen/wechseln; 45°-Winkel anlegen; Rahmen drehen statt Schere.
Symptom: Stoff hat sich beim Tacken verschoben
- Mögliche Ursache: Zu wenig Haftung oder Spannung; glatter Stoff.
- Lösung: Temporärkleber einsetzen; Stoffstück größer zuschneiden; den Rahmen auf sicheren Halt prüfen. Ein Magnetrahmen für brother kann bei glatten Materialien zusätzliche Stabilität bringen.
Symptom: Wellenbereich wirkt zu „leer“
- Mögliche Ursache: Stofflage wurde ausgelassen.
- Lösung: Wenn das Gesamtbild zu minimalistisch ist, beim nächsten Block die Sequenz #6 nicht überspringen und die Fläche mit einem passenden Stoff füllen.
Kurztest nach jedem Trimmschritt
- Mit dem Finger die Kante leicht „tasten“: Fühlt sie sich glatt und eben an?
- Aus 50–60 cm Distanz betrachten: Wirkt die Linie optisch geschlossen?
11 Aus den Kommentaren
- Idee: Flügel bewusst transparent halten – etwa mit Tüll oder Organza – sodass die darunterliegende Szene durchscheint; das verstärkt den Libellen-Charakter deutlich.
- Offene Frage: „Wenn keine Stofflage gelegt wird (Welle), kann auch die Platzier-Outline entfallen?“ – Im Material liegt dazu keine eindeutige Antwort vor; die Instruktorin hat explizit die Tack-Down-Sequenz #6 übersprungen, die Outline wurde jedoch gestickt.
Profi-Tipp Wenn du mit sehr dünnen, glatten Stoffen arbeitest, lohnt ein Teststück. Beim Einspannen auf empfindlichen Textilien kann ein sanft greifender dime Snap Hoop Magnetrahmen oder ein System mit feiner Anpressung helfen, Abdrücke zu vermeiden.
Abschließende Notiz Dieses Vorgehen lässt bewusst Spielraum: Du kannst Farben variieren, Stofflagen auslassen oder hinzufügen. Entscheidend ist, dass du die Reihenfolge der Sequenzen verstehst und die Trimmtechnik beherrschst – dann belohnen dich klare Kanten und ein stimmiges Bild.
